Ausstellung

100 Jahre Stadtmuseum Oldenburg

Digitale Malerei des Grafikers Thomas Robbers. Hier Oldenburgs Wasserturm und die Eisenbahnbrücke.

Digitale Malerei des Grafikers Thomas Robbers. Hier Oldenburgs Wasserturm und die Eisenbahnbrücke.
Bild: Stadtmuseum

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Oldenburg (zb) – „Schon 100“ heißt eine Ausstellung im Stadtmuseum Oldenburg, die 100 Jahre seit Gründung des Hauses Revue passieren lässt und vom 29. November bis 22. Februar 2015 zu sehen ist.

Am 1. Januar 1915 übernahm die Stadt Oldenburg das Vermächtnis des am 17. Juni 1914 verstorbenen Sammlers und Kunstmäzens Theodor Francksen. Dazu gehörten zwei gründerzeitliche Villen und ein reichhaltiger Bestand an wertvollen Gemälden, Grafiken, Büchern und kunstgewerblichen Objekten, die bis heute den Kern des Stadtmuseums bilden.

Es wird das Leben und Wirken des Stifters und die wechselvolle Geschichte des Hauses erstmals in einer aufwändigen und interaktiven dreiteiligen Ausstellung ausführlich gewürdigt und die herausragenden Stücke der Museumssammlung präsentiert. So wird zunächst über den vermögenden Stifter Theodor Francksen informiert, dessen große Leidenschaft Italien war und der vor 100 Jahren seinen Kunstbesitz der Stadt Oldenburg mit dem Auftrag vermachte, aus seiner Privatsammlung ein städtisches Museum zu entwickeln. Woher sein Vermögen stammte und was er mit seinen Sammlungen bezweckte, darüber berichtet der erste von drei Ausstellungsteilen.

„Mit bisher nie gezeigten Objekten aus dem privaten Besitz Francksens nähert sich die Ausstellung dieses bedeutenden Oldenburgers an, über dessen Leben und Wirken bislang nur wenig bekannt ist“, berichtet Museumsleiter Dr. Andreas von Seggern, einer von drei Kuratoren. Korrespondenz mit Künstlern wie Karl Schmidt-Rottluff oder die vollständig erhaltenen Tagebücher seiner ausgedehnten Kunstreisen nach Italien zeichnen das Bild eines kunstsinnigen, humorvollen Menschen, der Zeit seines Lebens leidenschaftlicher Oldenburger blieb und seiner Stadt ein bemerkenswertes kulturelles Erbe hinterließ.

Der zweite Teil ist in sechs Zeiträume aufgeteilt und behandelt Geschichte, Gegenwart und Zukunft des Museums. Tatsächlich erlebte das Stadtmuseum bewegte Zeiten. Nach dem Ersten Weltkrieg fehlte das nötige Geld und das Haus wäre fast nicht zu halten gewesen, schließlich wurde das Museum von Hitlers Gefolgsleuten beherrscht, „was rein gar nichts mit dem Ziel Theodor Francksens zu tun hatte, in seiner Heimatstadt einen lebendigen Ort für regionale und internationale Kunst zu schaffen“, stellt Kuratorin Dr. Lioba Meyer klar.

Während eine Lichtinstallation des Oldenburger Künstlers Eckhard Dörr zu einem virtuellen Gang durch 100 Jahre lebendiges Stadtmuseum einlädt, stellt der Grafiker Thomas Robbers markante Gebäude und Straßenzüge in digitaler Malerei vor. „Für die Besucher öffnet sich außerdem ein faszinierender Blick auf die Zukunft des Museums“, kündigt von Seggern an. Die Berliner Künstlerin Dr. Käthe Wenzel illustriert Visionen, Wünsche, Ideen und Gedankenspiele von Oldenburger Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen in einem über acht Meter langen und zweieinhalb Meter hohen Cartoon „Die Zukunft der Vergangenheit – Reisen durch das Gestern“.

Der dritte Teil widmet sich herausragenden Exponaten der Kunstsammlung des Stadtmuseums. Angefangen von Kupferstichen Albrecht Dürers über Radierungen von Francesco de Goya oder Max Klinger bis hin zu Gemälden von Franz Radziwill und Skulpturen von Udo Reimann. „100 Jahre nach seiner Gründung besitzt das Museum eine reizvolle Kunstsammlung, die viele Facetten regionaler, aber auch internationaler Kunstgeschichte berührt. Die Exponate werden im spannungsvollen Kontrast der Petersburger Hängung präsentiert, so dass sich vor dem Betrachter der Reichtum einer hundertjährigen Sammlungstätigkeit für die Stadt Oldenburg entfaltet“, berichtet Kuratorin Dr. Sabine Isensee abschließend.

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1 Kommentar

  1. robert nähle
    27. November 2014 um 19.56 — Antworten

    das bild von der eisenbahnbrücke wird mein neues titelbild! (-:

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