Filmfest

Filmfest: Zuschauer strömen in die Kinos

Der Filmfest-Samstag der Oldenburger Onlinezeitung bestand aus den Filmen Autumn Blood, Die Frau hinter der Wand, Maïna und wenig Party.

Regisseur Markus Blunder (links) und Schauspieler Gustaf Skarsgard (2. von links).
Foto: Christian Kruse

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Oldenburg/am/ck/nb – Beim 20. Internationalen Filmfest Oldenburg müssen die Zuschauer schauen, dass sie immer rechtzeitig bei den Spielstätten sind. Fast alle Vorführungen sind ausverkauft, dabei ist das Publikum bunt gemischt. Der Filmfest-Samstag der Oldenburger Onlinezeitung bestand aus drei Filmen und wenig Party.

Autumn Blood

Der Film feierte in Oldenburg seine Weltpremiere vor ausverkauftem Haus im Casablanca-Kino. „Autumn Blood“ spielt in Tirol: Ein einsamer Hof, ein abgelegenes Dorf und die naturgewaltigen Berge rahmen die archaisch anmutende Geschichte ein. Auf der Alm wohnen Marie, ihr stummer Bruder Peter und ihre eingeschüchterte Mutter. Der böse Schlachter und seine Freunde leben im Dorf. Peter spricht nicht mehr, seit dem der Bürgermeister seinen Vater ungesühnt erschossen hat. Als die Mutter stirbt und Maria vergewaltigt wird, nimmt die Geschichte ihren Lauf …

Bildgewaltig, aber wortkarg bewegt sich der Filmfestbeitrag „Autumn Blood“ von der Idylle bis zum Grauen. Grandioser kann die Tiroler Bergwelt kaum in Szene gesetzt werden. Auch wenn wir Themen wie dieses schon oft gesehen haben, hält der Film die Zuschauer bis zum Schluss auf Höchstspannung. Nach der Vorführung wurde über die Verwandtschaftsverhältnisse der Protagonisten diskutiert – gar nicht so einfach. (am)

Die Frau hinter der Wand

Auf dem Filmfest gab es am Samstag auch eine weitere Weltpremiere im EWE Forum ALte Fleiwa, mit „Die Frau hinter der Wand“ findet ein vom ZDF mitproduzierter Film seinen Weg nach Oldenburg. Die Wohnungslage ist in Berlin katastrophal. Der Student Martin ist glücklich, als er endlich eine Wohnung gefunden hat: Er zieht in das heruntergekommene Apartment des verschwundenen Robert ein. Eine dünne Trennwand, die direkt durch seine Wohnung führt, kann er seine Nachbarin belauschen. In den Wänden sind Löcher, Robert ließ auch ein Stethoskop zurück sowie ein Tagebuch, aus dem Martin erfährt, dass Robert eine Affäre mit der Vermieterin hatte. Schon bald tut er es ihm gleich.

Irgendetwas stimmt in dem Hause nicht. Warum ist Robert verschwunden? Martin vermutet irgendwann, die Nachbarin hätte ihn umgebracht. Der Zuschauer verfolgt Martin und fühlt mit, doch was soll man machen als Student in einer neuen Stadt. Alles ist besser als im Auto zu übernachten. Schöne Bilder, wahrlich interessanter Film, tolles deutsches Kino vom Regisseur Grzegroz Muskala, dessen erster 90-Minüter es war, und den Darstellern Vincent Redetzki, Katharina Heyer und Florian Panzner, die eine wirklich tolle Darbietung boten. Bei der Premiere war fast der ganze Produktionsstab und fast alle Darsteller anwesend. Vincent Redetzki kam jedoch verspätet: Er landete zuvor in Oldenburg – in Schleswig-Holstein. Noch einmal zu sehen ist der Film mit Teilen der Crew zu Fragen und Antworten am Sonntag in der Exerzierhalle, um 21.30 Uhr. (nb)

Maïna

Auch „Maïna“ füllte den Saal des Casablanca-Kinos. Der Film wurde im Rahmen des Internationalen Filmfestes Oldenburg als Europapremiere vorgestellt. Die Tochter eines Häuptlings der Innu, Maïna, wächst im Kreise ihres Clans auf – selbstbewusst und anerkannt. Eines Tages wird ihr kleiner Bruder Nipki von Inuit in das Land ohne Bäume entführt. Maïna folgt ihnen, verliebt sich und Kämpft um Akzeptanz im neuen Clan.

Der Film nimmt die Zuschauer auf eine Reise von Nordkanada in das Land des Eises mit. Während die kleine Pubertäts- und Liebesgeschichte die Gefühle eher oberflächlich ankratzt, glänzt der Film mit außergewöhnlichen Bildern einer Landschaft. Die Einblicke in das Leben der Inuit vor der Besiedlung des amerikanischen Kontinents durch Europäer zeigen viele Seiten dieser Gesellschaft. Insbesondere die Filmmusik passend zu großen Bildern der faszinierenden Natur machen „Maïna“ zu einem sehenswerten Film. (am)

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