Oldenburg

Zum Gedenken an die toten Flüchtlinge

Das Oldenburgische Staatstheater beteiligt sich an den Aktionen, die auf die Flüchtlingssituation und die Toten an den europäischen Grenzen aufmerksam machen wollen.

Das Oldenburgische Staatstheater beteiligt sich an den Aktionen, die auf die Flüchtlingssituation und die Toten an den europäischen Grenzen aufmerksam machen wollen.
Foto: Staatstheater

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Oldenburg / red / pm – Mit einem Grab auf dem Theatervorplatz gedenkt das Oldenburgische Staatstheater in den nächsten Wochen der Toten an den europäischen Grenzen. Diese Kunstaktion im öffentlichen Raum soll sichtbar machen, was die täglichen Folgen der europäischen Grenz- und Flüchtlingspolitik sind und an die Opfer und deren Leid erinnern, erklärte eine Sprecherin des Hauses.

Gleichzeitig würde sich das Staatstheater damit der Forderung nach einem würdigen Begräbnis an für all diejenigen, die infolge der unmenschlichen Fluchtbedingungen auf dem Weg nach Europa zu Tode kommen, anschließen. Die Verstorbenen werden bisher anonym in Massengräbern verscharrt, so dass die Hinterbliebenen keine Möglichkeit haben, etwas über den Verbleib ihrer Angehörigen zu erfahren.

Ähnliche Aktionen finden derzeit in verschiedenen Städten Deutschlands und Europas statt. Sie sind angelehnt an bezwiehungsweise. zeigen sich solidarisch mit der Aktion „Die Toten kommen“ des Zentrums für Politische Schönheit, deren Aktionen die Ästhetik und die Schönheit politischen Handelns und das politische Wesen der Kunst sichtbar machen.

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12 Kommentare

  1. Michael Reins
    17. Juli 2015 um 17.53 — Antworten

    Kunstaktion ist der richtige Begriff, den es nur etwas zu zerlegen gilt.
    Kunst steht hier eher für gekünstelte Anteilnahme; auch gerne heuschlerisch genannt.
    Wer verhindern will, das noch mehr Menschen sterben, muß sich schon an die Politik wenden – die aber interessiert dieses „Kunstgrab“ ganz sicher nicht.

    Fahrt nach Brüssel und sagt es den Abgeordneten; doch wer von denen hat in Brüssel wirkliches Interesse an Menschen, die keinen Wirtschaftlichen Vorteil bringen und sie dann auch noch retten sollen?!

  2. Karl
    17. Juli 2015 um 19.58 — Antworten

    >…Interesse an Menschen, die keinen Wirtschaftlichen Vorteil bringen…

    Die Profiteure der Zuwanderung sehen dies aber ganz anders und tun das auch lautstark kund.

    http://www.sbs.com.au/news/interactive/border-related-deaths

    Vielleicht können ja einige der Leserinnen und Leser der OOZ den drastischen Rückgang der in o.a. Grafik gezeigten Todesfälle von 2013-2014 erklären.

    • Werner Lorenzen-Pranger
      18. Juli 2015 um 10.14 — Antworten

      Was wollen sie mit ihrem Link beweisen, Karl, außer, daß klar ist und sich herumgesprochen hat, daß Australien keine Flüchtlinge aufnimmt? Dann sterben die Menschen eben nicht vor Australiens Küsten, sondern andernorst auf der Flucht – oder durch Polit-Kriminelle in ihren Heimatländern. Welch ein „Fortschritt“.
      Ich finde grundsätzlich JEDE Aktion richtig, die auf das Sterben Unschuldiger hinweist. Ob nun vor dem Theater in Oldenburg oder in Berlin, Paris, Rom, Madrid, London oder eben auch in Brüssel.

  3. Karl
    18. Juli 2015 um 12.27 — Antworten

    @Werner Lorenzen-Pranger,
    >…und sich herumgesprochen hat, daß Australien keine Flüchtlinge aufnimmt?
    Gerade daran habe ich gewisse Zweifel. Dafür, daß „die Menschen eben nicht vor Australiens Küsten, sondern andernorst auf der Flucht “ sterben, können Sie sicher Belege anführen. Vielleicht ist es aber auch andersherum. Möglicherweise hat es sich in den Herkunftsländern der Flüchtlinge herumgesprochen, daß die Chancen auf Anerkennung als Asylant gegen Null tendieren und man hat darauf verzichtet, kriminellen Schlepperbanden horrende Summen für eine lebensgefährliche Passage über das offene Meer in den Rachen zu werfen.
    Allerdings hätte es mich gefreut, wenn Sie auch zu meinem ersten Satz ihre Meinung kundgetan hätten. Ich glaube nicht, daß Sie zu den finanziellen Profiteuren der Zuwanderung gehören, aber Sie sollten zur Kenntnis nehmen, daß es nicht jedem warm am Bein runterläuft, wenn ihm die Begriffe Buntheit und Diversity als alternativlos untergejubelt werden.
    Gestern berichtete die NWZ über bis zu 600 weitere Flüchtlinge, die in Blankenburg untergebracht werden sollen. Daß die NWZ-Redaktion die Kommentarfunktion sperren würde, war zu erwarten. Was ich allerdings vermisse ist der Aufschrei jener Aktivisten, die vor einiger Zeit gegen die Unterbringung in einer Sammelunterkunft heftigst protestiert und lautstark eine dezentrale Unterkunft gefordert haben.
    Hier noch eine URL über eine Aktion in Schleswig-Holstein:

    http://www.safe-haven.org/unterstuetzerinnen.46.html

    Vielleicht werde ich mich dazu aufraffen, während der nächsten Soli-Demo in Oldenburg für ein ähnliches Projekt Unterschriften zu sammeln. Allerdings mutmaße ich, daß sich diese Demo dann schneller auflöst als mit Hilfe einer Tonfa.

  4. Johann Kloecker
    19. Juli 2015 um 23.38 — Antworten

    Bislang sind 2015 mehr als 1750 Flüchtlinge im Mittelmeer ums Leben gekommen. Wir schicken die Marine und bauen Kunstgräber.
    In deutschen Krankenhäusern infizieren sich nach Angaben der Deutschen Gesellschaft für Krankenhaushygiene (DGKH) jährlich rund eine Million Patienten mit Keimen. Etwa 40.000 Menschen sterben jedes Jahr als Folge mangelnder Hygiene in Kliniken, wie DGKH-Vorstand Klaus-Dieter Zastrow der Westdeutschen Allgemeinen Zeitung vom Donnerstag sagte.Quelle: http://www.taz.de/!5047524/
    Wo ist die Kavallerie? Wo sind die „Aktivisten“? Mahnmale? Dafür ist wohl kein Geld da, was?
    Oder kein Sinn für die eigenen Landsleute?

    • Werner Lorenzen-Pranger
      20. Juli 2015 um 11.33 — Antworten

      Klar wäre dafür Geld da, hätten nicht die „konservativen“ Parteien, von denen sie vermutlich eine wählen, dafür gesorgt, daß das Gesundheitswesen privatisiert und somit ausschließlich und immer zuallererst auf Profit ausgerichtet wird. Ihre Kritik geht hier also an die falsche Adresse – konfrontieren sie solche Geistesgrößen wie Jens Nacke z.B. damit. Der liegt inhaltlich auf ihrer Linie.

      • Johann Kloecker
        20. Juli 2015 um 12.19 — Antworten

        Die Niederlande haben keine private Krankenversicherung und auch keinen Jens Nacke und trotzdem die Keimgefahr im Griff! Für Sie verwunderlich ? „Dass es auch anders geht, beweist der Blick ins Ausland: Während der Anteil von MRSA an allen nachgewiesenen Staphylococcus Aureus-Proben in Deutschland mehr als 20 Prozent beträgt, liegt er in Skandinavien, Estland und den Niederlanden weit unter 5 Prozent. “ Quelle: http://www.presseportal.de/pm/73968/2475952
        Und bitte spekulieren Sie nicht darüber, was ich wähle, weil ich nicht damit einverstanden bin, dass man bei einigen Fremden, die sich selbst in Gefahr bringen, indem sie sich auf einer schwimmenden Tür aufs Mittelmeer begeben, so einen hippen Hype veranstaltet, während im eigenen Land das Zehnfache an Toten, unverschuldet, zu beklagen sind. Und jetzt kommen Sie mir nicht mit Waffenlieferungen und unserer Schuld, dass diese Menschen „fliehen“ mussten. Der Bürgerkrieg in Ruanda hat 1 Mio Menschen innerhalb 100! Tagen das Leben gekostet. Und dafür waren sicher nicht die jahrzehntelangen Lieferungen deutscher Macheten verantwortlich!

        • Werner Lorenzen-Pranger
          20. Juli 2015 um 22.12 — Antworten

          Ihre schrägen Pirouetten sind ähnlich unwitzig wie die von „Karl“. Wie wärs mal mit Information? Dies ist das Internet und die nächste Suchmaschine ist nur einen Klick weit entfernt. Denken allerdings müßten sie schon selbst. Warum sie das nicht einmal versuchen – ich weiß es mit Sicherheit nicht. Medizinischer Standard – nur ein Beispiel und hier mehr am Rande – ist sowohl in den Niederlanden als auch in Skandinavien, übrigens auch in GB und sonst noch wo, im Vergleich so hoch, TROTZ Einwanderern aller möglichen Couleur.

          • Johann Kloecker
            21. Juli 2015 um 8.30

            @WernerLorenzen-Pranger
            Zitat: „Medizinischer Standard – nur ein Beispiel und hier mehr am Rande – ist sowohl in den Niederlanden als auch in Skandinavien, übrigens auch in GB und sonst noch wo, im Vergleich so hoch, TROTZ Einwanderern aller möglichen Couleur.“
            Wie kommen Sie darauf, diese beiden Sachen in einen Kausal-Zusammenhang zu bringen?
            Das war von mir nicht so gemeint, dass das eine das andere begründet. Es geht mir um die unterschiedliche Behandlung dieser beiden Tragödien! Oder können Sie mir ein Mahnmal “ in Gedenken an die Toten durch Keime in deutschen Krankenhäusern aufzeigen?

  5. Karl
    21. Juli 2015 um 9.22 — Antworten

    @Werner Lorenzen-Pranger,
    Informationen? Sollen Sie haben. Da sie gerne auf Beiträge in der WELT verweisen, hier eine URL:

    https://www.google.de/search?q=verst%C3%A4ndigung+%C3%A4rzte+krankenhaus&ie=utf-8&oe=utf-8&gws_rd=cr&ei=L-atVcy6NYLkUd2kutgL

    Dazu paßt es natürlich gut , wenn Ärzte ohne Grenzen et coll. ins Ausland reisen, wo sie sich genau so wenig mit ihren Kollegen bzw. den Patienten verständigen können.

    Oder wie wäre es hiermit? Wem z. B. würde nicht warm ums Herz werden, wenn er in seinem Leib- und Magenblatt von der 24/7 – Rundumbetreung für MUFls liest, auch wenn diese mit 5000€/Monat zu Buche schläg?. Bei der Lektüre des folgenden Beitrag könnte einem unvorhereingenommenen Leser dann allerdings der Gedanke kommen, daß da etwas verdammt schief läuft:

    http://www.swr.de/report/riskante-naechte-im-pflegeheim-in-vielen-einrichtungen-gibt-es-zu-wenige-nachtwachen/-/id=233454/did=15192082/nid=233454/phqbxi/index.html

    Allerdings lassen mich die Wahlerfolge rechter Parteien in unseren Nachbarländern doch ein wenig Hoffnung schöpfen. Zwar sehe ich noch keinen deutschen Orban, Strache oder Wilders am Horizont auftauchen, aber hierzulande dauert so etwas meistens ein wenig länger.
    Aber ich will nicht in die Zukunft und in die Ferne schweifen. Wer hätte noch vor einem Jahr gedacht, daß es in der NWZ massive Kritik an der Art der Sitzungsleitung im Stadtrat durch Herrn Ellberg geben würde. Und auch die dazugehörigen Kommentare kamen nicht von irgendeinem Olgida-Dödel, dem man im Vorbeigehen mal ungestraft auf Maul schlagen kann.
    Was nun letzteres betrifft: Recherche Nord hat dankenswerterweise hierzu zwei Bilderstrecken ins web gestellt, auf die ich aus rechtlichen Gründen nicht verlinke. Das ist aber schon wieder OT.
    Für mich ist dieser thread beendet.

    • Werner Lorenzen-Pranger
      21. Juli 2015 um 18.01 — Antworten

      Eigentlich wäre der Quatsch für mich hier auch zu Ende – aber vielleicht erklären sie mir eines doch noch? Was hat die Abwanderung bzw. auch vorn vorneherein das Fehlen von medizinischem Fachersonal eigentlich mit dem Thema oben zu tun – außer, daß wir froh sein können, daß wenigstens Zuwanderer noch für viel zu geringe Löhne den Job machen?
      Ach ja, wie sagte Dieter Hildebrandt mal so schön? „Der Numerus Clausus ist die Regelung, nach der Studenten nur noch beschränkt zugelassen werden…“
      In diesem Sinne…

  6. Karl
    22. Juli 2015 um 7.26 — Antworten

    @Werner Lorenzen-Pranger ,
    eigentlich wollte ich nur ihren Ausdruck „unwitzig“ kommentieren, aber dann fand ich im Kommentar von Johann Kloecker den Satz: Es geht mir um die unterschiedliche Behandlung dieser beiden Tragödien! Da dieses Thema sich m.E. nicht nur auf Mahnmale beschränkt, bin ich dabei wohl ein wenig zu weit vom eigentlichen Thema abgekommen.
    Den Moderatoren danke ich für ihre Geduld.

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