Innenstadt

Oldenburger Stadtgärten: Leben unter freiem Himmel

Die Gartenbauauszubildenden der Gemeinnützigen Werkstätten Oldenburg Tom Adam, Julien Gerhus, Stefan Janssen, Kevin Scheumer und Alexander Golz haben die Hochbeete in der Oldenburger Haarenstraße gebaut.

Die Gartenbauauszubildenden der Gemeinnützigen Werkstätten Oldenburg Tom Adam, Julien Gerhus, Stefan Janssen, Kevin Scheumer und Alexander Golz (von links) haben die Hochbeete in der Haarenstraße gebaut.
Foto: Anja Michaeli

Oldenburg (am/P. Keup) Es ist wieder Frühling, die Sonne scheint und die Oldenburger verlagern ihr Zuhause vor die Tür. „Outdoor Living“ in Oldenburg ist in diesem Jahr nicht nur eine private Angelegenheit, sondern das Motto der 12. Oldenburger Stadtgärten, eine Initiative des City Managements Oldenburg (CMO). Zurzeit wird gebaut, gebuddelt und gepflanzt, damit die elf Gärten an acht Standorten zur Eröffnung am 7. Mai präsentiert werden können.

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Unter dem Motto „Outdoor Living“ entstehen zurzeit elf Themengärten in der Oldenburger Innenstadt und bei Möbel Buss an der Bremer Heerstraße. In diesem Jahr engagieren sich die Kaufleute der Haarenstraße in besonderem Maße und auf eigene Initiative. „Wir holen die Gärten direkt vor unsere Türen, zu den Bäumen und Bänken vor die Geschäfte. Es ist eben schön, das Blühende direkt vor der Tür zu haben“, sagt Eva Müller-Meinhard, Vorsitzende der Haarenstraßen-Gemeinschaft. Und so packen in der Haarenstraße die Geschäftsinhaber selbst mit an und gestalten die Gärten vor der Ladentür aktiv mit. Unterstützt werden sie dabei von den Gärtnereien der Initiative „Miteinander für Oldenburg“, die sich vor dem Hintergrund der Ansiedlung eines großen Gartencenters in Oldenburg gegründet hat, und von den Auszubildenden der Gemeinnützigen Werkstätten im Bereich „AQUA“ (Ausbildung, Qualifizierung und Arbeit).

Für die Oldenburger Stadtgärten wird insgesamt eine niedrige sechsstellige Summe investiert. „Ohne Sponsoren und die Unterstützung der Stadt Oldenburg könnten wir die Stadtgärten nicht stemmen“, so der CMO-Vorsitzende Friedrich-August Fisbeck. Beispielsweise kämen alleine 700 bis 1000 Arbeitsstunden (je nach Wetterlage) für die Pflege der Gärten bei der Stadtverwaltung zusammen, so Thorsten Logemann vom Fachdienst Stadtgrün.

Diese Mühen und Kosten würden sich lohnen, denn die Oldenburger Stadtgärten haben Anziehungskraft, sagen die Organisatoren. „Es gibt Besucher, die nur wegen der Stadtgärten nach Oldenburg kommen und sich jeden Garten anschauen“, weiß Fisbeck. „In der Heiligengeiststraße sind die Gärten Frequenz bringend.“ Immer dann, wenn die Gärten wieder abgebaut werden, würde stets großes Bedauern mitgeteilt. „Die Gärten sind temporär, ihr Reiz liegt in der Vergänglichkeit. Nur so können wir jedes Jahr mit neuen Ideen und Konzepten an den Start gehen“, so Fisbeck. Außerdem seien die Gärten lebendige Orte, die sich im Laufe der Zeit verändern. Da lohne sich in den drei Monaten ihres Bestehens ein Besuch nicht nur einmal sondern mehrfach. Mittlerweile hätten das auch andere Städte wie Cloppenburg, Bremen und Jever erkannt und die Idee, die Oldenburger Kaufleute, verschiedene Gärtnereibetriebe, die Stadt Oldenburg, verschiedene Sponsoren und andere jedes Jahr wieder neu und kreativ ins Leben rufen, übernommen.

Die Gärten

Übersichtskarte der Oldenburger Stadtgärten.

Übersichtskarte der Stadtgärten.
Grafik: CMO

„Bunte Terrassenvielfalt“
In der Häusing wird ein Mix zwischen drinnen und draußen präsentiert. Es finden sich hier Terrassen mit mediterranem, maritimem und modernem Flair, die Ideen für die Gestaltung der eigenen Terrasse bieten.

„Exotische Gartenlounge“
Im Stadtgarten Lefferseck befinden sich mit Seerosen bepflanzte Wasserbecken im asiatisch-maurischen Stil. Eingeladen sind die Besucher zudem, die beiden Wasserspiele am kleinen Teich zu erlauschen.

„Grüne Entdeckungsreise“
Im Stadtgarten am Julius-Mosen-Platz und in der Haarenstraße soll man genießen, riechen, essen und ernten können. So findet man in den von Auszubildenden der Gemeinnützigen Werkstätten gebauten Holzpflanzkästen, die um jeden Baum in der Haarenstraße aufgestellt sind, Beeren, Obstbäume, Kräuter, Paprike, Tomaten und auch Blumen.

„Entspannen im Mühleneck“
Der Stadtgarten Brunseck bietet eine Oase der Erholung mit Hängeliege, Blumen und einer plätschernden Wasserwand. Ein klassisches Mühlenspiel lädt zum Zeitvertreib ein.

„Willkommen bei Ötzi“
Im Stadtgarten Abraham geht es um das Thema Steinzeit. Materialien, die die Natur für die Herstellung von Alltagsgegenständen bietet, stehen hier im Mittelpunkt.

„Der Natur ganz nah“
In der Heiligengeiststraße gibt es Lagerfeuer, kreatives Garten-Upcycling, das Thema „Aus dem Garten auf den Tisch“ sowie ein Heim für Wildbienen.

„Unter freiem Himmel“
Der Stadtgarten im Nikolaiviertel entsteht eine Wohnung unter freiem Himmel: Wohnzimmer, Schlafzimmer, Kochecke. Ausgestattet sind alle „Wohnräume“ mit nützlichen und duftenden Pflanzen.

„Knackig grüne Kistenkräuter“
Diesen Stadtgarten findet man bei Möbel Buss an der Bremer Heerstraße. Neben den bekannten Küchenkräutern bekommt auch das „Un“kraut seinen Raum, denn auch Wildkräuter bieten eine geschmackliche Vielfalt.

Rahmenprogramm

Eröffnung und Aktionstage
Eröffnet werden die Oldenburger Stadtgärten am Samstag, 7. Mai, um 12 Uhr in der Häusing (zwischen Galeria Kaufhof und Bremer Landesbank). Nach den Eröffnungsreden werden die Besucher von einem Trio aus zwei musizierenden Blüten und einem farbenfrohen Schmetterling vom Stelzentheater Leonard dazu inspiriert, sich die weiteren Stadtgärten anzuschauen. Einen Tag zuvor findet ein Pre-Opening bei Möbel Buss ab 18 Uhr statt. Die Blütenkönigin Viola II. hat sich angekündigt.

„Steinzeit-Tag“ am 25. Juni
Der Botanische Garten gestaltet gemeinsam mit der Grünen Schule und dem Landesmuseum Natur und Mensch einen „Steinzeit-Tag“ im Abraham. Hier wird Brot auf heißen Steinen gebacken, geflochten und Feuer gemacht.

Buntes Programm am 16. Juli
Bei Möbel Buss wird ein Aktionstag mit einem bunten Programm veranstaltet.

Aktionsprogramm am 6. August
Der NABU Oldenburger Land und die VHS Jugendwerkstatt laden am 6. August zum Bau von Nisthilfen für Wildbienen und zu einem Upcycling-Workshop „senkrechte Gärten“ ein.

Partner für die Stadtgärten

In diesem Jahr wurden neue Partner für die Oldenburger Stadtgärten begrüßt: Lausch Gartengestaltung und -pflege aus Rastede, Oeltjen Garten- und Landschaftsbau aus Westerstede und der NABU Oldenburger Land. Mit von der Partie sind zudem: Gloede Floristik, Garten- und Landschaftsbau Volker Kreye, Gemeinnützige Werkstätten Oldenburg, VHS Oldenburg, Botanischer Garten, Garten- und Landschaftsbau Stefan Staack, Garten- und Landschaftsbau Friedemann Richter, zeitlos grün, Böhlje Baumschulen, die Initiative „Miteinander für Oldenburg“ und das Gärtnerteam der Wiesmoor Touristik.

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