Schule

Warum sterben Fische im Aquarium?

Daniel Langwost, Ida Krause und Charlotta Kruse erklären im Beisein ihrer Lehrerin Birgit Krah einem Besucher ihre Experimente.

Daniel Langwost, Ida Krause und Charlotta Kruse erklären im Beisein ihrer Lehrerin Birgit Krah (von links) einem Besucher ihre Experimente.
Foto: Katrin Zempel-Bley

Oldenburg (zb) – Ida Krause, Charlotta Kruse und Daniel Langwost von der Grundschule Ofen aus der Gemeinde Bad Zwischenahn sind etwas nervös. Sie warten auf die Jury von „Jugend forscht – Schüler experimentieren“. Die Drei gehören zu den 80 von 672 Schülern, die es in den Landesentscheid geschafft haben und heute in Oldenburg ihre Wettbewerbsbeiträge präsentierten. Eine Jury muss aus 43 Projekten die Gewinner auswählen. Die Landessieger werden morgen im Oldenburgischen Staatstheater ausgezeichnet.

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Bei welchem Bodengrund können Wassertiere am besten leben? So lautete ihre Ausgangsfrage. 2014 waren bei Idas Bruder alle Fische im Aquarium gestorben und keiner konnte sich das erklären. Was lag da näher, als die Wasserqualität zu prüfen? Ihre Lehrerin Birgit Krah hatte sofort ein offenes Ohr für die Kinder und half ihnen, die Frage zu beantworten. Sie nahm Kontakt zu Fachlehrern auf, sorgte für das nötige Equipment und erste Wasseruntersuchungen.

„Wir haben schnell herausgefunden, dass der ph-Wert nicht stimmte und die Fische deshalb gestorben sind“, erzählt die zehnjährige Ida. „Auch ein Lava-Stein im Aquarium war ungünstig für die Fische“, ergänzt die achtjährige Charlotta. „Um zu testen, wie sich die Wasserqualität ändert, wenn der Bodengrund verändert wird, haben wir verschiedene Bodenarten im mehreren Versuchsreihen getestet und die Wasserqualität verglichen“, berichtet Ida. Die Schüler untersuchten roten und braunen Aquariensand, Vogelsand, Steine, Erde und Sand als Bodengrund mit Leitungswasser und destilliertem Wasser.

„Wir haben festgestellt, dass bei den Aquariensandsorten und dem Vogelsand der ph-Wert in Ordnung war, jedoch nicht mit den Steinen, dem Sand und der Erde“, sagt der zehnjährige Daniel. „Dann wollten wir noch wissen, wie die Wasserqualität in unserem Schulteich und der Bäke ist, um die Wasserwerte mit unserer Versuchsreihe zu vergleichen“, erzählt Ida. Bei beiden Gewässern war der ph-Wert in Ordnung.

Bei dem Wettbewerb dabei zu sein, finden die Schüler aufregend. Sie sind froh, ihre Lehrerin Birgit Krah an der Seite zu haben. Die 58-Jährige ist diesbezüglich erfahren. Schließlich begleitet sie immer wieder Grundschüler bei diesem Wettbewerb und empfindet das als große Bereicherung. „Es macht viel Spaß mit ihnen, sie sind engagiert, interessiert, haben Durchhaltevermögen, werden selbstbewusst und die Fragestellungen gehen von ihnen aus.“

Wettbewerbsleiter Dr. Daniel Osewold freut sich über die vielen Schulen, die beim 51. Wettbewerb mit 351 Projekten in der Sparte „Schüler experimentieren“ teilgenommen haben. „Neues kommt von Neugier“ lautete das diesjährige Wettbewerbsmotto. In sieben Kategorien beschäftigten sich Schüler mit den unterschiedlichsten Fragen. Am beliebtesten sind die Fächer Physik, Chemie, Biologie und Technik. Darüber hinaus gibt es noch die Arbeitswelt, Mathematik und Informatik sowie Geo- und Raumwissenschaften. Dass unter den Schülern 36 Prozent Mädchen sind, freut Daniel Osewold besonders.

Damit in Zukunft vielleicht noch mehr Schulen mitmachen, haben er und Thomas Biedermann, Landeswettbewerbsleiter von „Jugend forscht“, eine spezielle Fortbildung für Referendare angeboten. „Wir hoffen sehr, dass sie Früchte tragen wird und die jungen Nachwuchskräfte sich in ihren Schulen engagieren.“ Denn dieser Wettbewerb steht und fällt mit den Lehrkräften, die sich in ihrer Freizeit mit interessierten Kindern beschäftigen, so wie es die Grundschullehrerin Birgit Krah schon jahrelang gern tut.

Die Wettbewerbsbeiträge sind morgen von 9 bis 10.30 Uhr und von 14 bis 15.30 Uhr am Waterender Weg 30a in Oldenburg zu sehen.

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