Oldenburg

Weser-Ems Hallen finanziell angeschlagen

Der Oldenburger Stadtrat hat eine außerplanmäßige Zahlung von knapp 839.000 Euro wegen eines Defizites an die Weser-Ems Hallen bewilligt.

Die Oldenburger Weser-Wms Hallen sind finanziell angeschlagen.
Foto: rb

Oldenburg (rb) Mit der Bewilligung einer außerplanmäßigen Zahlung von knapp 839.000 Euro hat der Oldenburger Stadtrat am gestrigen Montagabend eine Zahlungsunfähigkeit der Weser-Ems Hallen (WEH) abgewendet. Hätten die Ratsmitglieder im Rat den Zuschuss nicht bewilligt, stünden die WEH offenbar vor der Schließung, hieß es von Ratsmitgliedern.

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Auch für die kommenden Jahre sieht es düster aus: Mehrere Mitglieder des vor dem Rat in nichtöffentlicher Sitzung tagenden Finanzausschusses äußerten die Vermutung, dass die Stadt wohl auch künftig mehr Geld an die Hallen zuschießen müsse als die bisher kalkulierten 3,2 Millionen Euro pro Jahr.

Anwesend beim Ausschuss war auch der erst seit vergangenem Dezember im Amt befindliche Geschäftsführer Dieter Meier. Der neue Hallenchef macht vor allem deutlich steigende Kosten für das Finanzloch verantwortlich. Ans Licht kam das Defizit, nachdem eine von Meier und der Stadt beauftragte Unternehmensberatung im vergangenen Sommer die Geschäftsbücher prüfte. Offenbar seien, hieß es, die Zahlen jahrelang zu positiv angesetzt worden.

Die erst 2014 abgeschlossene umfassende bauliche Neustrukturierung der Weser-Ems Hallen namens „Projekt 2014“ sollte die jährlichen Kosten der städtischen Tochtergesellschaft ursprünglich senken. Die Modernisierung der Hallen hatten über 38 Millionen Euro gekostet. Zum „Projekt 2014“ gehörte auch der Neubau der 2013 fertiggestellten großen EWE Arena, die mit knapp 28 Millionen Euro den Löwenanteil der Kosten einnahm.

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5 Kommentare

  1. Werner Lorenzen-Pranger
    28. September 2016 um 2.12 — Antworten

    Sieh mal einer an… Ich habe vor Jahren (!) ein paar mal für die Weser-Ems Hallen gearbeitet, was z.B. schon damals auch mal damit endete, daß ein Anwalt meine Gage eintreiben mußte. Später habe ich diesen Veranstalter, übrigens die Stadthalle Bremen auch, dann abgelehnt bzw. ignoriert. Das Management war in einem Fall in Bremen nicht einmal in der Lage, einen ordentlichen Vetragsabschluß – eine simple Unterschrift unter einen Gastspielvertrag und die rechtzeitige Rücksendung – hinzubekommen, weswegen ich dann am Tag der Veranstaltung dort gar nicht erst mehr angetreten bin. Wer arbeitet schon ohne vertragliche Absicherung?
    Ich habe den Eindruck, da haben eine Menge Leute bei den Schlampereien im Management sehr, sehr lange weg gesehen, sonst hätte es so weit gar nicht kommen können.
    Übrigens – wie kann man denn millionenschwer bauen, wenn keine Aussicht auf Auslastung und damit verbunden entsprechenden Einnahmen besteht? So langsam verstehe ich, wie die Roland Bergers dieser Welt ihre Kohle machen – sie beherrschen, im Gegensatz zu Politikern, „Managern“ und Verwaltungen, noch ein paar Grundrechenarten – und das reicht dann schon dicke… 🙂

    • Oldenburger
      4. Oktober 2016 um 16.38 — Antworten

      Wo steht denn im Artikel etwas über fehlende Auslastung? Der aktuelle Hallenchef macht doch steigende Kosten für das Finanzloch verantwortlich.

      • Werner Lorenzen-Pranger
        7. Oktober 2016 um 22.29 — Antworten

        Steigende Kosten müssen, werter „Oldenburger“, irgendwie aufgefangen werden. Also braucht man höhere Hallenmieten und eine optimalere Auslastung. „Mein Tier“, „Hochzeitsmesse und Mario Barth werdens kaum rausreißen. Etliche „kleinere“ Veranstaltungen sind ja bereits komplett ausgefallen, auch wenn sie das vielleicht nicht bermerkt haben.

        • Werner Lorenzen-Pranger
          9. Oktober 2016 um 1.14 — Antworten

          Nachtrag:
          Waren sie dieses Jahr schon mal auf der „Verbrauchermesse“ zum Kramermarkt in der Weser-Ems Halle, Oldenburger? Die ist dieses Jahr so klein wie nie. Kein ADAC, keine Nischenprodukte zur Computertechnik usw., usw,, usw. Woran das wohl liegen mag, was? Vielleicht daran, daß man zu hohe Standmieten verlangt? (Man darf ja mal spekulieren?)
          Ist die Schaube nach unten erst einmal in Bewegung versetzt…
          Es ist doch genau so wie mit den Außenbereichen. Der Circus „FlicFlac“ z.B. gastiert in Oldenburg nicht – wegen mangelnder Flexibilität (in jeder Beziehung) des Platzvermieters. Das stand so sogar in der NWZ! Wenn ich die sehen will – und ich will, schon wegen der überragenden Qualität – dann fahre ich nach Bremen. Ich vermisse in Oldenburg immer mehr Gastspiele, nicht nur den „FlicFlac“, die ich gerne sähe. Wann stand auf dem Freigelände zuletzt eine Live-Stuntshow? Ich habe da, ich weiß gar nicht mehr wann zuletzt, sehr gute gesehen. Die Lemoine-Show zum Beispiel.

    • Barbara Klebinger
      15. Oktober 2016 um 1.02 — Antworten

      … und da wollte Herr Wartemann damals gleich noch ein Superhotel vor die Weser-Ems-Halle setzen – wie hoch dann wohl die Verluste geworden wären.
      Die diversen Neubauten wie die „EWE-Arena“ sind mE nach wirklich Fehlschläge – mein sehr teurer Besuch des Auftrittes eines englischen „Neu-Opernstars“ endete nach ca. 30 Minuten und ich war nicht die Einzige, die vor der grausigen Akustik flüchtete …
      Haben die Zuständigen für die Rieseninvestition „Umbau WEH“ nicht schon vor Jahren massive Fehler bei der Finanzplanung, zB Kosten/Preiskalkulation/Auslastung übersehen ? Selbst die „Oldenburger Pferdewoche“ hat sich nach Vechta verzogen.
      Solche Fehler passieren in OL ja öfter : Altpapiersammlung,Schlaues Haus, Kaufvertrag Fliegerhorst, Mietvertrag „Möbel Hemmen“ ua.
      Wer wollte das vorhersehbare Desaster eigentlich diesmal alles nicht sehen – bevor Herr Wartemann „verabschiedet“ wurde ?

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