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„Faules Ei“: Gefahr erkannt, Gefahr gebannt

Der Abelsoft-Geschäftsführer Dr. Sven Abels und der zuständige Entwickler Gerrit Klasen haben eine App für Verbraucher entwickelt.

Der Abelsoft-Geschäftsführer Dr. Sven Abels (rechts) und der zuständige Entwickler Gerrit Klasen haben eine App für Verbraucher entwickelt.
Foto: Abelsoft

Ganderkesee (am) In Niedersachsen und elf weiteren Bundesländern wurden Millionen Eier aus den Niederlanden, Belgien und Deutschland gefunden, die mit dem Insektizid Fipronil belastet sind. Es sind Bio-Eier und Eier aus Bodenhaltung betroffen. Die Supermarktkette Rewe und die großen Discounter haben Rückrufaktionen gestartet. Die Software-Schmiede Abelsoft aus Ganderkesee hat deshalb innerhalb eines Tages die App „Faules Ei“ entwickelt. Mit dem kostenlosen Eier-Checker erfahren die Verbraucher in Sekundenschnelle, ob ihr Ei betroffen ist oder ob man es unbedenklich verwenden kann.

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Bei einer Pressekonferenz hat der niedersächsische Landwirtschaftsminister Christian Meyer (Grüne) mitgeteilt, dass auch fünf Betriebe aus Niedersachsen betroffen sind. Diese hätten das illegaler Weise mit Fipronil versetzte Desinfektionsmittel „Dega 6“ eingesetzt. Alle Betriebe seien bereits gesperrt worden. Vier der Betriebe befinden sich in der Grafschaft Bentheim, einer im Emsland. Sollte sich die Fipronilbelastung bestätigen, werden die Tiere vermutlich getötet werden. Das Ministerium betonte, dass es sich um einen kriminellen Akt handele und die Staatsanwaltschaft ermitteln wird. Möglicherweise könne hier ein Ausgleich für den entstandenen finanziellen Schaden der betroffenen Landwirte erzielt werden, so der Minister. Sie seien unverschuldet in diese Situation geraten.

Was ist Fipronil?

Fipronil wird gegen Pflanzenschädlinge eingesetzt und um Haustiere von Parasiten wie Flöhen, Läusen, Zecken oder Milben zu befreien. Bei Tierversuchen wurde festgestellt, dass das Mittel Benommenheit, Schweißausbrüche, Übelkeit, Erbrechen und Unruhe auslösen kann.

Gesundheitsrisiko

Für Erwachsene wird Entwarnung geben, es besteht laut Bundesamt für Risikobewertung (BfR) keine Gesundheitsgefahr – wenn Eier in Maßen gegessen werden. Für Kinder stellt der Verzehr von Fipronil ein gesundheitliches Risiko dar.

App „Faules Ei“

Auf der Liste der verseuchten Eier stehen zurzeit 1700 Nummer, die händisch abgeglichen werden müssen. Mit der App „Faules Ei“ kann das ohne großen Aufwand schnell erledigt werden. „Wir gehen davon aus, dass in den nächsten Tagen vielleicht auch einige Produkte auftauchen, in denen die Eier verarbeitet wurden, dann können wir diese auch in der App aufnehmen, das haben wir schon vorbereitet“, teilt die Firma Abelsoft mit. Nudeln und Gebäck werden zurzeit von den niederländischen Behörden untersucht.

Wie funktioniert die App?

Sechs Mitarbeiter der Firma Abelsoft haben innerhalb eines Tages die App „Faules Ei“ entwickelt.
Foto: Abelsoft

Man nimmt das Ei und gibt die Stempelnummer ein, die App prüft dann alle Nummern und gibt entweder eine Entwarnung oder einen Warnhinweis, dass das Ei beziehungsweise das Produkt betroffen ist. Neue Nummern werden laufend eingepflegt.

Wo erhalten Verbraucher die App?

Zurzeit wird die App in die Stores geladen. Erfahrungsgemäß dauert die Prüfung bei Android nur kurze Zeit, während die Apple-User wahrscheinlich etwas länger warten müssen.

Android: go.abelssoft.de/ei-checker-android
iOS: go.abelssoft.de/ei-checker-ios

Weitere Informationen gibt es unter www.lebensmittelwarnung.de.

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