Oldenburg (pm) Wie erleben Oldenburger Geschäftsleute und Kulturschaffende die Corona-Krise? Die Fotografin und Historikerin Izabela Mittwollen porträtiert in Bildern und Texten Persönlichkeiten ihrer Wahlheimat während der erzwungenen Auszeit. Ihre besonderen Geschichten ermöglichen einen außergewöhnlichen Blick auf die Auswirkungen der Pandemie. Das „Tatendrang“ betitelte Projekt stellt Izabela Mittwollen im neuen Podcast der Freizeitstätte Ofenerdiek vor.
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Im Gespräch mit den Podcast-Gastgebern Markus Schütte und Christoph Deters schildert sie die Beweggründe ihres Projektes: „Ich versuche das, was mir die Leute erzählen, was sie fühlen, was sie bewegt, was sie stemmen, in Bilder zu fassen. Dazu mache ich aber auch Interviews mit den Teilnehmerinnen und Teilnehmern.“ Die 39-Jährige, die nach dem Abschluss ihres Magisterstudiums in Neuerer Geschichte, Philosophie und Soziologie als wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Universität Vechta gearbeitet hat und seit September 2019 in Oldenburg als Fotografin selbstständig ist, verbindet mit dem Projekt ihre beiden beruflichen Standbeine. Sie beschloss während des ersten Lockdowns im April 2020, die ungewöhnliche Zeit zu dokumentieren und sowohl in Bildern als auch in Texten die Lage zu erfassen: nicht immer todernst und nicht mit wissenschaftlichem Anspruch, aber dennoch ausgewogen, möglichst authentisch und nahbar.
Die Palette der Porträtierten reicht vom Betreiber einer Barbierstube über Modehaus-Inhaber und Kneipenbesitzer bis zum Theatermacher. Auch die Freizeitstätte Ofenerdiek hat Izabela Mittwollen in Szene gesetzt und zu Wort kommen lassen. Sie ist vom Engagement, mit dem die Freizeitstätte der Corona-Krise trotzt, begeistert: „Gerade in dieser Krise sind solche Einrichtungen von großer Bedeutung, weil sie den Jugendlichen den Halt geben, den sie unbedingt brauchen.“
Was alle Porträtierten eint, ist der Wille, nicht vor dem Virus zu kapitulieren, und der Mut, Neues zu wagen – sie verspüren ganz im Sinne des Projekttitels „Tatendrang“. Izabela Mittwollens Arbeit ist ein „Non-Profit-Projekt“: „Ich verdiene daran nichts außer Erfahrungen und Eindrücke“, sagt die Fotografin im Podcast-Gespräch. Das Ergebnis soll am 18. März vorgestellt werden, und zwar im Rahmen der World-Press-Foto-Ausstellung in Oldenburg. Der Bildband und eine dazugehörige Ausstellung entstehen mit finanzieller Unterstützung der Wirtschaftsförderung der Stadt Oldenburg.
Zu finden ist der aktuelle Podcast unter www.oldenburg.de/startseite/kultur/freizeitstaetten/jfs-ofenerdiek/aktuelles.html.