Website-Icon Oldenburger Onlinezeitung

„Schamanen – Jäger und Heiler Sibiriens“

Otterfigur aus der Ethnologischen Sammlung des Landesmueseum Natur und Mensch in Oldenburg.

Otterfigur aus der Ethnologischen Sammlung.
Foto: Landesmuseum Natur und Mensch

Oldenburg (am/pm) Das Landesmuseum Natur und Mensch Oldenburg zeigt ab Samstag, 17. März, die Sonderausstellung „Schamanen – Jäger und Heiler Sibiriens“. Die Ausstellung erzählt den Lebenslauf eines Schamanen von der Geburt bis zu seinem Wirken als Heiler. Der Schamanismus weltweit – und auch in Deutschland – lebt bis heute fort. Viele der Objekte werden erstmals der Öffentlichkeit präsentiert.

Anzeige

Heilkundige, Wahrsager, Scharlatane, Ratgeber, Besessene, Geisteskranke, Verkünder, Magier und Seelenführer – das sind einige unserer Assoziationen zu Schamanen. Schamanen gelten als besondere Personen, Mittler zur Geisterwelt und Ratgeber der Menschen. Sie begeben sich mit Unterstützung tiergestaltiger Hilfsgeister in Trance auf eine Reise in andere Welten und kommunizieren dort mit den übernatürlichen Mächten, um das Gleichgewicht zwischen Mensch, Natur und Geisterwelt wiederherzustellen. Schamanistische Elemente sind in der ganzen Welt zu finden. Bei den indigenen Völkern Sibiriens ist die religiös-magische Weltsicht des Schamanismus besonders tief verwurzelt und bis heute verbreitet. Die extreme Natur fordert die Menschen heraus. Um überleben zu können, suchen sie den Dialog mit ihr.

In der Ausstellung „Schamanen – Jäger und Heiler Sibiriens“ werden einzigartige Exponate aus verschiedenen Sammlungen präsentiert. Darunter befinden sich Alltags- und Ritualgegenstände der Ethnien Korjaken, Nanai, Čukčen, Iñupiaq und Unangan aus den Polargebieten. Dies sind unter anderem Objekte der Sibirien-Sammlung des Gabriel von Max, welche sich seit 1917 in Mannheim befindet und Objekte der Sammlung des russischen Kapitäns Ivan Antonovich Kuprianov von der Nordwestküste Amerikas, die seit 1841 in Oldenburg sind.

Bis zu seiner Berufung war das Alltagsleben des Schamanen in der subarktischen Umwelt von der Jagd geprägt. In der Ausstellung ist seine Wiege und Kinderkleidung zu sehen. Später, als Jäger, nutzte er Pfeil und Bogen, Fallen, Harpunen und mehr. Kleidung, Alltagsgegenstände, Werkzeuge und Waffen wurden aus den Materialien hergestellt, die die Tundra hergab, wie Holz, Birkenrinde und Leder. Fischhaut diente für wetterfeste Kleidung. Diese lebensbestimmenden Umweltbedingungen werden in der Ausstellung durch die Präsentationen von verschiedenen hauseigenen Präparaten anschaulich dargestellt. So wird auch der beliebte Eisbär des Museums wieder gezeigt.

Nach seiner Berufung übernimmt der Schamane eine große Verantwortung für die Gruppe. Er wird Heilkundiger, Wahrsager, führt Opferzeremonien durch, ist Seelenführer, Dichter und Sänger, Kenner der alten Epen und geht in Trance auf Schamanenreise. Zentrale Objekte der Ausstellung sind eindrucksvolle Schamanenaccessoires wie Hut, Amulette, Kultfiguren und Heilpflanzen. Audiotexte geben vertiefende Informationen.

Bei der Ausstellung handelt es sich um eine Kooperation der Reiss-Engelhorn Museen Mannheim (rem), des Neanderthal Museums und des Landesmuseums Natur und Mensch Oldenburg.

Begleitprogramm zur Sonderausstellung

Weitere Informationen zum Rahmenprogramm und zusätzliche Veranstaltungen gibt es www.naturundmensch.de.

Die mobile Version verlassen