Stromnetze gehören selbstverständlich in unseren Alltag.
Foto: Katrin Zempel-Bley
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Oldenburg (zb) – „Ein Leben in Netzen – Warum wir ohne nicht sein können“ heißt die neue Sonderausstellung im Oldenburger Landesmuseum Natur und Mensch am Damm, die am 9. Mai eröffnet wird. Netze umgeben uns, und ein Blick in die Geschichte der Menschheit verrät, dass Netze – ob sichtbar oder nicht – uralt sind.
Manchmal sehen wir sie auf den ersten Blick wie Spinnen- oder Fischernetze. Manchmal sind sie eher im Verborgenen oder nicht sichtbar wie Versorgungsnetze oder soziale Netze. Auch die menschlichen und tierischen Blutsysteme sind vernetzt oder eine Dachkonstruktion wie die im Münchener Olympiastadion. Ihre Strukturen sind immer gleich. Linien verbinden sich zu Knoten und fächern sich wieder auf. Doch was diese Linien und Knoten miteinander verbinden und vernetzen, hängt davon ab, in welchem Bereich das Netz zu finden ist.
Denken wir an Handelsnetze, so ist ihre Entstehung lange her. Denken wir ans Internet, so ist das Netz vergleichsweise jung. „Ihr Antrieb kann die Evolution sein wie in Nahrungsnetzen, oder der Erfindungsreichtum des Menschen wie beim Stromnetz“, sagt Kuratorin Dr. Christina Burmeister. „Und an welche Netze wir zuerst denken, hängt von unserem individuellen Leben, unseren Interessen aber auch Erlebnissen ab.“ Der Naturliebhaber fühlt sich eher vom Spinnennetz angezogen, das mitunter einem Kunstwerk gleicht und in der Ausstellung zu sehen ist. Der Technikliebhaber begeistert sich für architektonische Netzstrukturen und der Computerfan denkt vermutlich zuerst ans Internet.
„In der interdisziplinär angelegten Sonderausstellung erleben die Besucher durch zahlreiche Exponate, Medienstationen und Mitmachmodule die uns umgebenden Netze in der Natur, im gesellschaftlichen Zusammenleben, in der Technik, im Handel und in der Kunst“, kündigt Christina Burmeister an. „Sie zeigt mal unterschwellig, mal ganz bewusst die Parallelen, Analogien und Unterschiede zwischen solchen Netzen.“
Aus der Fülle der netzartigen Verflechtungen greift „Ein Leben in Netzen“ im Wesentlichen drei Bereiche heraus: Von hauchdünnen Chiharu-Netzen und ihrer Grundstruktur über die steigende Komplexität von Netzen bis hin zu den Problemen und Gefahren, die Netze zum Scheitern bringen oder durch sie entstehen können. Die Ausstellung zeigt eindrücklich, wie sehr Netze unser Leben bestimmen und warum ein Leben – trotz aller Gefahren – ohne sie nicht möglich ist. Die Welt ist vernetzt, wie sehr diese Aussage zutrifft und dass ein Ausstieg aus ihnen kaum möglich ist, macht die Ausstellung, die bis zum 25. Oktober zu sehen ist, deutlich.
Das Museum ist Dienstag bis Freitag von 9 bis 17 Uhr, Samstag und Sonntag von 10 bis 18 Uhr geöffnet.