Oldenburg (am/pm) Das Freifeld Festival war im vergangenen August mit über 3000 begeisterten Besucher_innen ein großer Erfolg. Nun ist die zweiten Ausgabe des neuen Oldenburger Kulturfestivals in Planung. Es wird vom 22. bis zum 24. August stattfinden. Heute präsentierten die Organisatoren dazu ein neues Logo. Damit konnte der Streit mit dem Radiosender ffn beigelegt werden (die OOZ berichtete).
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Der private Radiosender hatte dem Festival einen Tag vor dem Start eine Unterlassungserklärung überstellt und die weitere Verwendung des Logos untersagt. Der Vorwurf: Das Logo sei dem des Senders ähnlich, daher drohe Verwechslungsgefahr.
Nach wochenlangen Verhandlungen zwischen den Anwältinnen beider Seiten und einem so genannten „Shitstorm“ von Freifeld-Sympathisant_innen auf der Facebook-Seite von ffn, unterschrieb der Vorstand des Vereins Freifeld schlussendlich eine neu verhandelte Unterlassungserklärung ohne Geldzahlung. Der Verein befürchtete damals, dass eine solche Zahlung das Freifeld Festival und die Vereinsarbeit finanziell gefährden könne.
Der Designer des ersten Freifeld-Logos und Artworks, Alexandre Jasionowski, entwickelte anschließend ein neues Logo. „Es sollte mehrere Aspekte berücksichtigen: formal möglichst unkompliziert, zugleich aber raffiniert und einzigartig sein“, sagt Amon Thein aus dem Marketing-Team des Freifeld Festivals. „Deshalb haben wir viel Zeit investiert, dutzende Entwurfsansätze gesichtet und diskutiert – bis schließlich ein Entwurf das gesamte Team vom ersten Augenblick an begeisterte.“ Das neue Freifeld-Logo setze als stilisierte Ortsmarke einen Fokus auf den „besonderen Ort“, an dem das Festival stattfinde, so Thein weiter, seine klare Form wecke aber auch zahlreiche weitere positive Assoziationen.
Anfang April 2014 wandte sich das Freifeld-Team mit dem neuen Logo zur Freigabe und einer Email, die den direkten Kontakt suchte, an ffn-Programmdirektorin Ina Tenz. „Wir haben uns sehr gefreut, dass sich Frau Tenz nach einem Telefongespräch bereit erklärte, das Streitthema mit uns nochmal in der großen Runde zu diskutieren, um es danach hoffentlich zu den Akten zu legen“ sagt Lars Kaempf, Vorstand von Freifeld e. V.
Im Gespräch mit dem Team bedauerte Tenz, dass man sofort eine Anwältin losgeschickt habe, ohne vorher persönlichen Kontakt aufgenommen zu haben. „Wir hatten es in der Vergangenheit häufiger mit Markenrechtsverletzungen zu tun. Daher haben wir quasi im Automatismus die Rechtsabteilung aktiviert“, sagte Tenz. Durch den Facebook-Shitstorm habe man sich zudem unter Druck gesetzt gefühlt. „Aus unserer Sicht schien ein konstruktiver Dialog nicht mehr möglich“, sagte Tenz. Das Freifeld-Team bekräftigte, dass es nichts mit den Entwicklungen auf Facebook zu tun gehabt hatte und dass persönlicher Kontakt sicherlich dazu geführt hätte, eine Eskalation zu vermeiden. Die Unterstützung auf Facebook und in der Presse sei als positives Feedback in dieser emotional sehr belastenden Situation allerdings für das ehrenamtlich arbeitende Team wichtig gewesen. Tenz sagte zum Abschluss: „Wenn man damit häufiger zu tun hat, kann man das vielleicht so wegstecken, aber wir haben unterschätzt, welche Wirkung ein solches Schreiben für Euch als ehrenamtliche Veranstalter hat.“ Sowohl sie als auch die Geschäftsführung bedauerten dieses Vorgehen, sagte Tenz. Sie bot an, die Einführung des neuen Festival-Logos zu unterstützen. „Das neue Festival-Logo finde ich sehr gelungen. radio ffn wird das Team um das Freifeld Festival bei der Logo-Einführung unterstützen und hierfür im Vorfeld des Festivals eine Plakatierung mit dem neuen Logo auf mehreren Großflächen in Oldenburg finanzieren.“ Außerdem werde radio ffn redaktionell über das Festival berichten.
„Für uns war es wichtig, das Thema Logostreit vom Tisch zu haben”, resümierte Lars Kaempf nach dem Gespräch, „wir waren uns nicht in allen Punkten einig, aber das ist völlig normal. Wir haben uns die Hand reichen können um den Streit zu beenden, das ist wichtig”. Freifeld und ffn wollen nun einen gemeinsamen Schlussstrich ziehen, um sich jeweils auf die weitere Rundfunkarbeit beziehungsweise die Vorbereitungen für das Freifeld Festival 2014 konzentrieren zu können.