Oldenburg wird zur Hauptstadt des Tanzes
Oldenburg (zb) Obwohl es sich bereits um die 13. Internationalen Tanztage in Oldenburg handelt, die vom 5. bis 14. Mai am Oldenburgischen Staatstheater stattfinden, spricht Generalintendant Christian Firmbach von einem unvergleichlichen Ereignis, „das angesichts seines hochkarätigen Programms europaweit einmalig ist.“ Tatsächlich ist es ihm und Festivalleiter Burkhard Nemitz gelungen, eine noch nie dagewesene hochkarätige Vielfalt zu präsentieren.
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„Die Tanztage versammeln hervorragende Tänzer, ausgezeichnete Tanz- und Ballettcompagnien, außergewöhnliche Meisterwerke von Starchoreografen und Newcomern und geben somit einen einmaligen Überblick“, kündigt Firmbach bei der Vorstellung der Tanztage an. „Auf allen Bühnen des Oldenburgischen Staatstheaters werden 13 Compagnien aus sieben Ländern in Europa, den USA und Afrika neun Tage lang Oldenburg zur Hauptstadt des Tanzes machen.“
Das Publikum kann sich auf 50 Veranstaltungen freuen. Darunter befinden sich Europa- und Deutschlandpremieren. „Arbeiten von Choreografie-Legenden, innovative Meisterwerke, arrivierte Compagnien und nicht zuletzt herausragende international ausgezeichnete Tänzer machen Norddeutschlands größtes Tanzfestival zu einer Standortbestimmung für Entwicklungen in Tanz und Ballett“, erklärt Nemitz.
Eröffnet werden die Tanztage im Großen Haus mit einem tänzerischen Höhepunkt „Lux/Glory“ des weltbekannten Ballet du Grand Théatre de Genève. Das berühmte Genfer Ballett hat eine lange Tradition und gilt in Europa als eines der hervorragendsten. Es gastiert an drei Abenden im großen Haus hintereinander und verspricht ein Erlebnis im Zwischenbereich des Religiösen und des Irdischen.
Außergewöhnlich dürfte der Abschluss des Eröffnungstages mit der Outdoor Performance horizontal an der Fassade des Theaters von der französischen Compagnie „Retouramont“ werden, die als Wegbereiter des vertikalen, in der Luft stattfindenden Tanzes gelten. In schwindelerregenden Höhen untersucht sie die Beziehung von Mensch und Architektur im öffentlichen Raum und versucht sie ordentlich durcheinander zu bringen.
An zwei Abenden ist die Compagnie Hervé Koubi aus Algerien zu sehen. Der französische Choreograf Koubi castet in Algier zwölf Tänzer, von denen zuvor noch keiner auf einer Bühne gestanden hat, und erarbeitet mit ihnen ein Stück Tanztheater, das inzwischen mit riesigem Erfolg durch die Welt tourt.
Ballettgeschichte schreiben die beiden Ausnahmekünstler Otto und Jiri Bubenicek. Sie gehören zu den international anerkannten Tänzern und sind wahre Meister ihres Faches. 1993 traten die in Polen geborenen Zwillinge dem Hamburger Ensemble von John Neumeier bei, erlebten eine sensationelle Karriere und gingen dabei durchaus getrennte Wege. Inzwischen haben sie ihre eigene Compagnie „Les Ballets Bubenicek“ aufgebaut, die an drei Tagen auftritt.
Die weltberühmte Compagnie „Hubbard Street Dance Chicago“ aus den USA besitzt einen einzigartigen Stellenwert in der amerikanischen Tanzwelt. In Oldenburg stellt sich die Compagnie mit sechs ihrer 16 Tänzer erstmalig vor und präsentiert sieben Ballette an einem Abend im Kleinen Haus. Mit „Street Dance Club“ feiert das „Theatre de Suresnes Jean Vilar“ aus Frankreich eine Deutschland-Premiere. Und bei „It Dansa“ aus Spanien handelt es sich um junge Tänzer, die mit ungestümer Freude Werke berühmter Choreografen auf hohem Niveau aufführen.
Mit dabei sind außerdem „Cia de Danza sol Picó“ und „10&10 Danza“ aus Spanien, die „Go.Old Seniorcompany Gudrun Wegener“ aus Bonn mit 16 Tänzern im Alter zwischen 60 und 75 Jahre, „Antipode Danse Tanz“ aus der Schweiz, die „tanzfuchs Produktion“ aus Köln mit Ballett für Kinder und die Ballettcompagnie Oldenburg.
Insgesamt können 9000 Besucher in den Genuss der Tanztage kommen, die rund 300.000 Euro kosten. 111 Tänzer stehen in neun Tagen auf den Bühnen und versprechen Spitzenklasse. Der freie Vorverkauf startet am 20. Januar um 10 Uhr. Das komplette Programm ist unter www.staatstheater.de/tanztage zu finden.
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