Website-Icon Oldenburger Onlinezeitung

Dokumentarfilm: „Alles was man braucht“

Ein Verkaufsautomat in Christiansholm / Schleswig-Holstein.

Ein Verkaufsautomat in Christiansholm / Schleswig-Holstein.
Foto: Filmausschnitt

Oldenburg (am/pm) Wie können sich Dorfbewohner/innen versorgen? Sind Dorfläden ein Blick in die Zukunft? Was brauchen wir zum Leben? 2018 begann die Filmemacherin Antje Hubert mit ihren Recherchen zum Thema Wiederbelebung dörflicher Versorgungsstrukturen in Norddeutschland. Ihren Film stellt sie am 8. Mai ab 18 Uhr im Casablanca Kino in Oldenburg vor.

Anzeige

„Ausgestorbene Dorfstraßen, verwaiste Plätze, Discounter mit riesigen Parkplätzen, tote Schaufensterscheiben, einsame Briefkästen, all das sind die stummen Zeugen einer sich extrem wandelnden Landgesellschaft“, so Antja Hubert. Länger als zwei Jahre war sie mit dem Kameramann Henning Brümmer in Norddeutschland unterwegs. „Nach und nach entdecken wir Läden, wie kleine Inseln, übrig geblieben, neu aufgemacht. Und wir fangen an, dort Geschichten zu erzählen. Es sind Miniaturen rund um das Einkaufen und Verkaufen, direkt, wie beiläufig, mitten aus dem Leben. Sie entstehen selbst an so schlichten Orten wie an einem Regiomaten oder an einer Nordseefähre, wenn man nur lange genug auf sie wartet.“

Zum Inhalt

Was und wieviel brauchen wir für ein gutes Leben? Nicht viel, meint Knut Thomsen aus Dithmarschen. Etwas zum Essen, zum Trinken, und die Freiheit, sich Zeit zu nehmen für das, was man gerade tut. Seine Frau Berit und er haben zusammen einen Dorfladen aufgemacht – ein 40 Quadratmeter großes, lebensfrohes Universum aus regionalem Gemüse, sorgfältig arrangierten Regalen, Klönschnack und Zusammenhalt. Und eine Insel in einem Meer aus Discountern, die die kleinen Läden auf dem Land schon lange verdrängt haben.

Der Film erzählt von Menschen, die im Vakuum fast verloren gegangener Traditionen etwas Neues wagen: Eine ehemalige Verkaufsstellenleiterin rettet ihren alten Konsum durch die Zeit, ein weitgereister Koch wird Leiter eines kleinen Lebensmittelmarktes, eine Höfegemeinschaft mit Bioladen sucht auf einer alten LPG nach Lösungen für eine nachhaltige und gerechte Welt, ein Bürgermeister baut einen Verkaufsautomaten und ein Supermarktbesitzer übernimmt die aufwändige Versorgung der Halligen im Wattenmeer. Selbst als die Corona-Pandemie das gewohnte Leben zum Erliegen bringt, schaffen sie es, das Wesentliche ihrer Arbeit zu erhalten: die Wertschätzung der Dinge und die gelebte Zuwendung zu anderen Menschen.

Der Film wird am Sonntag, 8. Mai, um 18 Uhr im Casablanca Kino Oldenburg gezeigt. Die Regisseurin Antje Hubert wird anwesend sein.

Die mobile Version verlassen