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Tatort Bundespolizei: „Tödliche Flut“

Franziska Hartmann und Wotan Wilke Möhring.

Franziska Hartmann und Wotan Wilke Möhring.
Foto: Christine Schroeder / NDR

(Achim Neubauer) Das winterliche Norderney bietet die stimmige Kulisse für einen neuen Einsatz der Bundespolizisten Thorsten Falke und Julia Grosz. Am 24. Januar ermittelt das Paar im Fall eines Rechtsanwalts, der im Zusammenhang mit vermeintlich illegalen Immobiliendeals auf der ostfriesischen Insel das Zeitliche segnen musste.

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„Das ist hier wie ein Monopolyspiel, jedes freie Feld wird gekauft und die alten Norderneyer müssen weg“, stellt Imke Leopold (Franziska Hartmann) fest. Sie ist Journalistin und hatte vor Zeiten eine Affäre mit Kommissar Falke (Wotan Wilke Möhring), den sie nun um Unterstützung bittet. Als sie im Zuge der Aufdeckung eines großen Immobiliendeals tatsächlich Opfer eines Anschlags wird, macht sich Falke mit seiner Kollegin Grosz (Franziska Weisz) auf den Weg auf die Insel.

Wieder einmal bedarf es einer Krücke, um das Ermittlerteam zum Einsatz zu bringen; erneut wird deutlich, dass die „Versetzung“ von Falke zur Bundespolizei für die dramaturgische Entwicklung keine wirklich gute Idee gewesen ist. Vielleicht sollte der Ex-Punk und Straßenbulle einfach wieder dahin zurückgehen, wo er ursprünglich gestartet war: auf die Straßen der Freien und Hansestadt Hamburg nämlich.

Drehbuchautor David Sandreuter entwickelt nach einer Idee von Arne Nolting und Jan Martin Scharf („Alles was sie sagen“) einen – im besten Sinne – wenig spektakulären Kriminalfall. Sein Film lebt dafür eher vom Zusammenspiel des Trios Falke, Grosz, Leopold. Beim Tee in Imke Leopolds Haus in den Dünen knistern nicht nur die Kluntjes. Die beiden Frauen beobachten argwöhnisch, wer von ihnen die größere Nähe zu Falke hat und Wotan Wilke Möhring hat erkennbar seine Freude daran, dass er auch seine „weiche Seite“ ausspielen kann. So ruppig und klar seine Actionszenen gestaltet, so groß ist sein Herz, wenn die Verflossene Hilfe braucht und in der Entwicklung des Verhältnisses zu Julia Grosz ist in dieser Hinsicht wohl auch noch eine Menge Platz.

Von links: Franziska Hartmann, Franziska Weisz, Wotan Wilke Möhring und Jonas Hien.
Foto: Christine Schroeder / NDR

Neben der Insel und den drei Hauptdarstellern wird „Tödliche Flut“ auch von einem sehr üppig eingesetzten – von der NDR Radiophilharmonie eingespielten – Soundtrack getragen. Peter Hinderthür und Stephan Will, vielbeschäftigte Komponisten von Filmmusik untermalen, unterstützen und interpretieren die, in vielerlei Hinsicht, melancholische Stimmung des Tatorts, der allerdings auch nicht auf Freddy Quinns „Heimweh“ und „Sympathy For The Devil“ – Falkes Klingelton – verzichten muss.

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