Freifeld Festival: Drei Tage gelebte Kreativität
Oldenburg (zb/pm) Nachdem das Freifeld Festival in den vergangenen zwei Jahren auf dem ehemaligen Gelände der einstigen Donnerschwee-Kaserne stattgefunden hat, zieht es in diesem Jahr vom 14. bis 16. August auf das Klostergelände Blankenburg. Freifeld ist eine Mischung aus Konzerten, Performances, Lesungen, Workshops, Filmen, Tanzvergnügen und konstruktivem Miteinander. Primär geht es ums Mitmachen, selbst gestalten, Neues zeigen und kennenlernen – eben gelebte Kreativität.
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„Freifeld wird immer mehr zu einem kreativen Labor, das sich künstlerisch und thematisch weiterentwickelt”, sagt Lars Kaempf, 1. Vorsitzender von Freifeld. Das neue Festivalgelände liegt am östlichen Stadtrand Oldenburgs direkt hinter dem Blankenburger See. Seit der Säkularisierung 1577 wurde das Gelände unter anderem als Armen- und Siechenhaus, während der NS-Zeit als psychiatrische Einrichtung und bis vor ein paar Jahren als Aufnahmestelle für Flüchtlinge genutzt. Es handelt sich somit um einen äußerst sensiblen Ort. Seit 2011 stehen die Gebäude leer.
Kann man an einem solchen Ort ein Festival feiern? Diese Frage hat der Verein lange diskutiert. „Die Auseinandersetzung mit der Geschichte des Geländes und die Überlegungen, wie das Freifeld Festival einen sensiblen Umgang mit ihr finden kann, haben uns im Laufe der Diskussion umso mehr motiviert, Freifeld als Freiraum für alle zu denken“, sagt Katrin Windheuser vom Freifeld-Vorstand. Gemeinsam mit dem Oldenburger Historiker Dr. Ingo Harms, der seit Jahren über die Psychiatriegeschichte in Oldenburg forscht, sowie Betroffenen wurden verschiedene Aspekte der Geländegeschichte beleuchtet und nach Anknüpfungspunkten für das Festivalprogramm gesucht.
In Zusammenarbeit mit Oldenburger Künstlern und sozialen Initiativen sollen geländespezifische Programmpunkte erarbeitet und bereits bestehende Arbeiten gezeigt werden, die sich diesem Teil der Oldenburger Geschichte widmen. „Freifeld sucht eine künstlerische und menschliche Auseinandersetzung mit den sozialen und politischen Realitäten und versteht Kultur, Freizeit und politisch-künstlerischen Anspruch nicht als Widerspruch, sondern gegenseitige Bedingung“, sagt Katharina Wisotzki.
Blankenburg wird dabei sowohl künstlerisch als auch dokumentarisch Thema in den einzelnen Programmbereichen sein und Teil der kulturellen Entdeckungsreise werden, die das Freifeld Festival im Sommer 2013 begonnen hat. Rund 5000 Besucher erwarten die Veranstalter zum Festival, das eine Symbiose aus Ton, Wort, Bild, Mensch, Kunst und Gefühl darstellt. Die Besucher können drei Tage Kreativität und gelebte Kunst erfahren und das Klostergelände Blankenburg und seine Geschichte entdecken, erinnern, reflektieren und neu gestalten.
Das Festivalprogramm wird Anfang Mai veröffentlicht. Der Kartenvorverkauf startet ebenfalls im Mai online und an den Vorverkaufsstellen in Oldenburg und Bremen. Weitere Informationen unter www.freifeld-festival.de.
Freifeld e.V.
Freifeld e.V. ist ein gemeinnütziger Verein zur Förderung von Kunst und Kultur in Oldenburg, der das jährlich stattfindende Freifeld Festival veranstaltet. Die Mitglieder eint der Wunsch, die lokale Kulturszene konstruktiv zu vernetzen. Ein Team von zirka 20 Kulturschaffenden aus Oldenburg arbeitet an diesem Projekt, jeder bringt eigene Erfahrungen und Ideen ein. Die professionellen Hintergründe reichen dabei von Musik über Film und Theater bis hin zu erneuerbaren Energien und IT. Mit dem Freifeld Festival soll das kulturelle Leben in Oldenburg nachhaltig bereichert werden.
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