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Freifeld Festival: Vorverkauf startet mit Experiment

Das Freifeld Festival findet vom 22. bis zum 24. August auf dem Gelände der ehemaligen Donnerschwee Kaserne statt. Bei einem Experiment können die Besucher jetzt ihren Ticketpreis selbst festlegen.

Das Freifeld Festival findet vom 22. bis zum 24. August auf dem Gelände der ehemaligen Donnerschwee Kaserne statt. Bei einem Experiment können die Besucher jetzt ihren Ticketpreis selbst festlegen.
Grafik: privat

Oldenburg (am/pm) Unter dem Motto „Jeder gibt so viel er kann“ startet das Freifeld-Festival-Team am Mittwoch, 18. Juni, 12 Uhr das Experiment „ffrei für alle“. Die Festivalbesucher_innen können den Eintrittspreis selbst festlegen. Damit solle ein soziales Ticketsystem geschaffen werden, so Festivalleiter Lars Kaempf.

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Um das Freifeld Festival veranstalten zu können, benötige man laut Kostenplan durchschnittlich 29 Euro pro Besucher, „aber wer weniger hat, kann beim Experiment auch weniger zahlen und wer mehr hat, mehr“. Das Ziel sei kein verkappter Studierendenrabatt, sondern ein ausgeglichenes, soziales Ticketsystem, in dem die Besucher selbst einschätzen können, mit welcher Summe sie das Freifeld Festival unterstützen können und wollen. Wer mehr zahle, unterstütze so direkt die Festivalarbeit und ermögliche es Anderen, das Festival zu besuchen, sagt Kaempf. „Wenn das Experiment funktioniert und die Besucher im Schnitt einen Preis zahlen, der das Freifeld Festival möglich macht, werden wir dieses Ticketsystem bis zum Freifeld weiterführen. Liegt der Durchschnittspreis aber kritisch unter 29 Euro, werden wir das Experiment vorzeitig beenden“ erklärt Freifeld-Teammitglied Amon Thein.

Der Vorverkauf wird technisch vom Oldenburger Ticket-Dienstleister und Freifeld-Sponsor Ticket2go unterstützt, sowohl online auf der Freifeld-Webseite als auch offline bei der Tourist-Info. An beiden Orten wird der aktuelle Stand des Experiments an einer Ampel ablesbar sein. Beim Festival selbst wird das Ticketsystem im Rahmen einer Diskussion zum Thema „Was ist Kultur wert?“ ausgewertet und diskutiert werden.

Das Experiment „ffrei für alle“ und damit der Vorverkauf für das Freifeld Festival 2014 startet am Mittwoch, 18. Juni, um 12 Uhr auf www.freifeld-festival.de und in der Tourist-Info.

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2 Kommentare

  1. W. Lorenzen-Pranger
    18. Juni 2014 um 18.19 — Antworten

    Ich habe selbst in Dangast in den ganz frühen 80-ern zwei Festivals veranstaltet. Alles war auf Spendenbasis aufgebaut – und ich danach jedes mal ziemlich verschuldet.
    Solche Veranstaltungen haben also meine volle Sympathie – gäbe es da nicht einen Pferdefuß:
    Im letzten Jahr war stets von zweitausend Besuchern auf dem „Freifeld“ die Rede, bis es – oh Wunder – plötzlich dreitausend hieß. Sowas macht mich hellhörig.
    Entweder, es geht um die Kunst – oder ich will mengenmäßige „Erfolge“ einfahren. Beides geht nun mal nicht wirklich. „Musik ist eine Sprache, in der man nicht lügen kann.“ sagte Hubert von Goisern – und ein Dirigent, dessen Namen ich jetzt so schnell nicht googeln kann, sagte einmal sogar, daß Kunst und Künstler nicht lügen können. Wer lügt, ist somit kein Künstler mehr.
    Das sind große Ansprüche, ich weiß.
    Dennoch sollte man das ernst nehmen.
    Ich habe mich, selbst künstlerisch tätig, seit dem Künstler-Report der Bundsregierung von 1975 (?) immer wieder mit den Problemen künstlerischer Produktion beschäftigt. Seit 1975 ist jedenfalls nichts besser geworden – im Gegenteil! Nur, DAS wäre, vielleicht sogar auf genau so einem offenen und freien Festival, zu thematisieren! Sich, auch wenns eine Notlüge ist, groß zu reden ist jedenfalls genau der falsche, weil völlig unsolidarische, Weg.
    Ich wünsche den Machern dieser Veranstaltung alles Gute – und den Mut zur Wahrheit, was die Situation der Künstler in der Bundesrepublik heute angeht.

  2. W. Lorenzen-Pranger
    19. Juni 2014 um 11.34 — Antworten

    Ach – übrigens – was einem dazu so manchmal noch im Halbschlaf einfällt…
    Im letzten Jahr gab es da eine Kollegin auf eurer Veranstaltung, die entwickelte Filme mit Wasser. Wenn ich das richtig verstanden habe mit Trinkwasser aus der Leitung?
    In den 70-ern des vorigen Jahrhunderts (wie das schon klingt) hat ein Forograf Filme mit Rheinwasser entwickelt um auf die chemische Verunreinigung des Rheins aufmerksam zu machen. Diese Aktion fand damals großes Interesse in den Medien.
    Wenn dem so ist, wie ich mich jetzt an die Künstlerin bei euch erinnere, dann wäre das ja eine ziemliche Sensation. Wie viel Chemie würde dann bereits im „alltäglichen“ Trinkwasser stecken?
    Schade, daß ihr diesen Aspekt so habt links liegen lassen und euch mehr aufs l’art pour l’art beschränkt habt – oder hat die NWZ das etwa unterschlagen?

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