Oldenburg (Tobias Hadan/pm) Rote Zipfelmütze, eine Hakennase und ein Grinsen im Gesicht. Diese Eigenschaften beschreiben den Kasper, oder, wie man im Volksmund sagt, das Kasperle. In diesem Jahr bringt er ein Stück Tradition auf den Kramermarkt zurück. Im historischen Bereich des Marktes wird das Kasperzelt der Puppenbühne Heyderhoffmann aufgebaut.
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Der Hohnsteiner Kasper soll auf dem Kramermarkt das Publikum mit seinen Abenteuern begeistern. Die Figur aus dem Erzgebirge hat erstmals 1921 eine Bühne betreten. Die Idee dazu wurde von Max Jacob entwickelt. Sein Ziel war ein pädagogisch wertvoller Kasper für die Kinder. Er wendet keine Gewalt mit Bratpfanne oder Prügel an und löst Probleme mit Humor und Einfallsreichtum – mit Hilfe des Publikums.
Im deutschen Sprachraum ist der Kasper bereits seit dem 18. Jahrhundert bekannt. In Oldenburg hatte er seinen ersten Auftritt nach dem zweiten Weltkrieg. Der blinde Puppenspieler Kurt Reißmann spielte die Rolle des Kaspers bis in die Mitte der 80er Jahre. „Von seiner Behinderung wussten nur wenige Zuschauer“, so Thorsten Heyderhoff. Abgelöst wurde Reißmann vom Rasteder Jonny Krause und der „Norddeutschen Kasperbühne“. Später spielte Puppenspieler Felix Maatz mit seiner Bühne auf dem Kramermarkt. Nachdem auf dem Kramermarkt jahrelang kein Kasperletheater stattgefunden hat, kehrt er jetzt nach Oldenburg zurück.