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Kulturfestival: Kunst im Leerstand mit „re:claim“

Sven Müller (l.) und Dr. Hauke Beck vom Oldenburger Kollektiv „The Hidden Art Project“ laden zum Oldenburger Kulturfestival „re:claim“ in die Achternstraße 15-16 ein.

Sven Müller (l.) und Dr. Hauke Beck vom Oldenburger Kollektiv „The Hidden Art Project“ laden zum Oldenburger Kulturfestival „re:claim“ in die Achternstraße 15-16 ein.
Foto: Volker Schulze

Oldenburg (vs) Wo früher Bücher und Kleidung um Kundschaft warben, ist jetzt das Kulturfestival „re:claim“ noch bis zum Sonntag, 26. Juni, der Ort für Begegnung, Austausch, Perspektiven und Kulturgenuss. In dem Geschäftshaus in der Achternstraße 15-16 zeigt das Kollektiv „The Hidden Art Project“ aus Oldenburg auf zwei Etagen 33 deutsche und internationale Kunstarbeiten. Malereien, Drucke, Graffiti, Installationen und Videos zeigen die regionalen und internationalen Künstler, die zum Teil aus China, Griechenland und Groningen kommen. Darunter stellen 15 Künstler/innen aus Oldenburg aus. Zahlreiche Arbeiten feiern in Oldenburg ihre Europa- und Deutschlandpremiere. Für die Ausstellung gab es 80 Bewerber/innen, die sich in einem „Open Call“ präsentierten.

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Die Ausstellung ist täglich ab 12 Uhr bis Mitternacht geöffnet. Der Eintritt zur Ausstellung ist frei. Für einzelne Veranstaltungen wird ein geringer Eintritt erhoben. Eine Spendenbox steht bereit als Ausstellungsvergütung für die Arbeiten der Künstler/innen.

Kunst im Leerstand von 33 regionalen und internationalen Künstler/innen ist in der Oldenburger Innenstadt noch bis zum 26. Juni täglich von 12 Uhr bis Mitternacht bei freiem Eintritt zu sehen.
Foto: Volker Schulze

„Reclaim = Zurückerobern!“ lautet die Devise dieses breit aufgestellten Kulturfestivals mit seinem vielfältigen Rahmenprogramm, das zum größten Teil kostenlos ist. „Wir wollen uns die Räume zurückerobern“, sagt Sven Müller, Geschäftsführer vom 2019 gegründeten „Hidden Art Project“, das bereits in der Vergangenheit an verschiedenen Orten in der Oldenburger Innenstadt mit Kunst und Kultur zum gemeinschaftlichen Nachdenken präsent war. Nach zwei Jahren Pandemie, dem damit verbundenen Strukturwandel und dem veränderten zwischenmenschlichen Miteinander in den urbanen und gesellschaftlichen Räumen will das Kollektiv die leerstehende Immobilie in einen „Ort der kreativen Wiederaneignung“ verwandeln. In Kooperation mit lokalen Kulturinstitutionen bietet das Kollektiv auch (Live-)Musik, Kino, Theater, Lesung, Tanz und Workshops. Eine Gastronomie ist ebenfalls vorhanden. „Durch die Gastronomie freuen wir uns, endlich mal wieder auch eine wirtschaftliche Veranstaltung zu machen“, so Sven Müller.

Gäste schreiben ihre Wünsche zur Innenstadt

Mit dem kreativen Nutzen von leerstehenden Immobilien in der Oldenburger Innenstadt will das Künstlerkollektiv auch die Diskussion führen, wie eine lebenswerte Innenstadt aussehen kann und sollte. Rund 50 Geschäfte stehen derzeit in der Fußgängerzone leer und hinterlassen vor allem auch für auswärtige Gäste einen nicht einladenden Eindruck. Die künstlerische Zwischennutzung ist dabei nur eine Möglichkeit, urbanes Leben in die Innenstadt zu bringen ohne den Konsum in den Vordergrund zu stellen. Aus diesem Grund ist im Eingangsbereich des Ausstellungsraumes eine große Wand angebracht, an der die Gäste ihre Gedanken, Ideen und Wünsche für ihre Oldenburger Innenstadt aufschreiben können. Daraus soll am Ende in Kooperation mit dem Stadtmuseum eine empirische Studie erfolgen, um zu erfahren, was die Menschen in Oldenburg für Visionen haben. Auch das Stadtmuseum ist während seiner Schließung dezentral mit verschiedenen Ausstellungen und kreativen Aktionen in der Innenstadt präsent, um mit Gästen in den Dialog über die Zukunft Oldenburgs zu kommen.

Das komplette Festivalprogramm, Eintrittspreise sowie Informationen zu den Künstler/innen und „The Hidden Art Project“ gibt es unter www.thehiddenartproject.de/reclaim.

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