„D-Man in the waters“ zeigt die BallettCompagnie Oldenburg im Großen Haus als Europapremiere.
Foto: Stephan Walzl
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Oldenburg (vs) – Wieder einmal hat das Oldenburgische Staatstheater hinter die Kulissen schauen lassen. Und wieder einmal war die Nachfrage groß. Rund 100 Tanzfreunde kamen zu einer Soiree der BallettCompagnie Oldenburg. Nach der Einführung im Foyer nahmen die Besucher im 1. Rang Platz, um bei der Probe auf der Bühne dabei zu sein.
Premiere feiern die Tänzerinnen und Tänzer am Samstag, 5. März, um 19.30 Uhr im Großen Haus. Zu sehen ist als Europapremiere das Stück „D-Man in the waters“ von Bill T. Wong, das von der Gastchoreographin Janet Wong aus New York einstudiert wird. Als zweites Stück feiert „Generation Y“ von Ballettchef Antoine Jully seine Uraufführung. Beide Choreographien werden vom Oldenburgischen Staatsorchester begleitet.
Ballett-Direktor Burkhard Nemitz führte die Probenbesucher kurzweilig in die Stücke ein. „D-Man in the water“ basiert auf einen Traum des amerikanischen Choreografen, Tänzer, Theaterdirektors und Schriftstellers Bill T. Jones. Geschaffen hat er das Stück im Jahr 1989 und führt die Zuschauer „mit pausenlosen Bewegungen zu Mendelssohns ,Oktett für Streicher‘ durch Verlust, Hoffnung, Triumph und feiert so das Leben und die Widerstandskraft des menschlichen Geistes“, ist dem Programm zu entnehmen.
Als Uraufführung von Antoine Jully ist im Oldenburgischen Staatstheater ab 5. März „Generation Y“ zu sehen.
Foto: Stephan Walzl
„Generation Y“ oder von Burkhard Nemitz auch „Generation Why“, „Generation Praktikum“ oder „Generation Facebook“ betitelt, ist als soziologischer Begriff zu verstehen. „Die Jugend denkt in kurzen Zeiten und plant nicht für die Zukunft. Sie fühlt sich herausgefordert. Das Aktuelle ist das Wichtige“, sagt der Ballett-Direktor über die Arbeit von Antoine Jully. Musikalisch werden die Bewegungen der Compagnie von der 5. Sinfonie des Engländers Sir Malcom Arnold begleitet. Mit der Musik zu dem Film „Die Brücke vom Kwai“ gewann dieser kreativste und erfolgreichste Komponist des 20. Jahrhundert einen Oscar.
Den Beginn der Uraufführung „Genration Y“ bekamen die Soireegäste im Großen Haus zu sehen. Im Duett oder im Ensemble wurden Szenen einstudiert, Abläufe geprobt, die von Antoine Jully immer wieder unterbrochen wurden. Es gab die Gelegenheit zu sehen, wie der Choreograph mit seinen Tänzern arbeitet. Auch wenn die Ansagen und Kommandos akustisch nicht zu verstehen waren, konnte man den Fortschritt der feinen Bewegungsabläufe nachvollziehen.
Als kleine Kostprobe mit Musik vom Band gab es abschließend den kompletten ersten Satz zu sehen. Die beeindruckende Musik bildete den perfekten „Teppich“ für die fließenden Tanzbewegungen, Hebefiguren und Drehungen. Wie oft bei Antoine Jully tanzen die Damen auf Spitze zu zeitgenössischer Choreographie. Reichlich Applaus am Ende. Wiederholung sicherlich erwünscht.
„Wir zeigen die modernen Klassiker des abstrakten Balletts und konzentrieren uns stärker auf den Körper als auf Gefühle und schaffen damit die unmittelbare Erzählung“, beschreibt Burkhard Nemitz den Stil der BallettCompagnie. Wie sehr die Oldenburger diesen Stil angenommen haben, lässt sich wieder einmal an der fast ausverkauften Premiere erkennen.
Die weiteren Vorstellungen sind am 10. und 18. März sowie am 2. und 29. April. Karten, Termine und Informationen gibt es unter www.staatstheater.de.