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Tanzdirektor folgt seinem Intendanten

Honne Dohrmann, Tanzchef des Oldenburgischen Staatsthesters, verlässt das Haus und wird Tanzdirektor in Mainz.

Honne Dohrmann, Tanzchef des Oldenburgischen Staatsthesters, verlässt das Haus und wird Tanzdirektor in Mainz.
Foto: privat

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Oldenburg/zb – Honne Dohrmann, Tanzdirektor des Oldenburgischen Staatstheaters, verlässt das Haus zum Ende der Spielzeit 2014. Er folgt seinem Generalintendanten Markus Müller ans Staatstheater Mainz.

„Das ist keine leichte Entscheidung für mich gewesen“, räumt der 52-Jährige ein, der seit 2007 Tanzchef am Oldenburgischen Staatstheater ist. Seit 20 Jahren lebt er in der Huntestadt, hat sich ein sehr gutes Netzwerk aufgebaut und fühlt sich wohl. „Dennoch ist der Wechsel noch einmal eine sehr große Chance für mich“, begründet er seine Entscheidung und verhehlt nicht, sowohl mit einem weinenden als auch einem lachenden Auge zu gehen.

Dohrmann ist ein Quereinsteiger. Er kommt aus der freien Theaterszene und stand zuvor nie in einem Ballettsaal. Sein Karrieresprung dürfte bundesweit einmalig sein. Zunächst war er Programmdirektor in der Oldenburger Kulturetage, gründete „kultur nord- kulturmanagement“ und hatte die Federführung bei zahlreichen internationalen Theater- und Tanzfestivals. Dazu zählt seit 1998 Tanz Bremen. Der gelernte Journalist hat mit der Tanzcompagnie am Oldenburger Haus viel erreicht. Er probierte Neues aus und machte die Internationalen Tanztage Oldenburg weit über die Grenzen der Huntestadt bekannt. Er engagierte Tanzcompagnien aus der ganzen Welt, die zuvor kaum jemand wahrgenommen hatte und die später Karriere machten.

„Ich habe mit unserer Tanzcompagnie was aufgebaut und würde das gern weitermachen“, sagt er. „Doch als ich das Angebot vor Wochen bekam, konnte ich nicht widerstehen“, erzählt er. Dafür gibt es gleich mehrere Gründe. So hat Dohrmann die Zusammenarbeit mit Müller immer sehr gut gefallen, „weil er mir Raum lässt“. Außerdem umfasst die Tanzcompagnie in Mainz 18 Tänzer, in Oldenburg sind es elf.

„Da eröffnen sich inhaltlich ganz neue Möglichkeiten, die ich bisher nicht hatte. Das reizt mich natürlich“, sagt er. Und schließlich ist die Situation am Oldenburger Haus ungewiss, weil Dohrmann nicht wusste, was Müllers Nachfolger für Pläne mit der Tanzcompagnie hat. „In unserer Branche ist es normal, dass neue Chefs eigene Leute mitbringen. Das hätte mich auch treffen können.“ Außerdem ist der Wechsel für Dohrmann auch deshalb ein großer Sprung, weil es in Mainz drei Häuser gibt mit 1000, 450 und 150 Plätzen.

Was aus den Internationalen Tanztagen in Oldenburg wird, weiß er nicht. Er selbst denkt aber darüber nach, in Mainz eine solche Veranstaltung ins Leben zu rufen. „Dafür brauche ich natürlich Mitstreiter und Sponsoren. Noch kenne ich vor Ort niemanden, aber das wird sich ändern und dann sehe ich, ob die Idee zu verwirklichen ist. Meine internationalen Kontakte bleiben schließlich bestehen.“

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