Oldenburg (vs) Ein „großer, emotionaler Moment“ ist es für Antoine Jully, als er das Programm für die 16. Internationalen Tanztage im Oldenburgischen Staatstheater präsentiert. Erstmals ist der Oldenburger Ballettdirektor alleine verantwortlich für das vielfältige Programm des Festivals, das vom 9. bis 18. Mai 2025 im Großen und Kleinen Haus sowie in der ExHalle stattfindet. Der Compagniechef verspricht ein „facettenreiches Spektrum an Stilen“. Zu Gast sind 13 Compagnien aus neun Ländern, die insgesamt 17 Vorstellungen bieten. Die internationalen Tanzgruppen kommen aus allen Himmelsrichtungen. Aus dem hohen Norden Norwegens reist zum Beispiel die Jo Stromgren Kompani aus Oslo an und aus dem Süden kommt die Gruppe Mamela Nyamza aus Südafrika. „Die 16. Internationalen Tanztage stellen für mich ein ganz besonderes Highlight dieser Spielzeit dar. Erstmals sind sie von Antoine Jully kuratiert, sein programmatisch offener Ansatz hat mich von Anfang an begeistert“, sagt Generalintendant Georg Heckel. Bei diesen Tanztagen sei „Tanz in der Breite sichtbar und spürbar und das auf hohem Niveau“, so der Theaterchef weiter. Das Publikum kann sich auf facettenreichen Tanz freuen, der von neoklassischem und zeitgenössischem Ballett („Aterballetto“) über Hip-Hop („Compagnie Pyramid“) bis hin zu Kreationen für Kinder ab fünf Jahren reicht („Company Mafalda“). Erstmals ist auch Inklusion ein Thema bei den Internationalen Tanztagen in Oldenburg. „Was dieses Festival besonders auszeichnet, ist seine inklusive Ausrichtung. Tänzer/innen, ob mit oder ohne Beeinträchtigung, werden die Bühne teilen und ein umfassendes Bild des Körpers in Bewegung in all seiner Vielfalt vermitteln“, erklärt Antione Jully. „Fragen des Alterns, aber auch Fragen der Jugend werden verhandelt, ein Roboter wird zum Tanzpartner. Um auch die Vorstellungen inklusiver zu gestalten, wurden zusätzliche Rollstuhlplätze geschaffen“, sagt der Festivalleiter. Auch im Rahmenprogramm wird die Vielfalt von Körpern in Bewegung thematisiert. Die Kunstausstellung „Moving Bodies“ mit Arbeiten von Künstlerinnen und Künstlern aus der Region wird während der Tanztage im Staatstheater zu sehen sein.
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Oldenburg und Tanztage beliebt in der Szene
Bei der Zusammenstellung des Programms war es Antoine Jully besonders wichtig, direkt mit den internationalen Tanzcompagnien zu kommunizieren, zu planen und den Aufenthalt zu organisieren. Da nicht über Agenturen verhandelt wurde, was oft der Fall in diesem Geschäft ist, gab es den direkten Kontakt und auch der finanzielle Aspekt kommt dabei positiv zum Tragen. Der Festivalleiter freut sich, dass durch die Kontinuität und die Qualität der Tanztage in Oldenburg, die Stadt und das Staatstheater international bekannt sind und die Compagnien gern in Oldenburg ihre Choreografien zeigen. Wenn das Erstellen eines solchen Festivals auch stressig ist, sei die Recherche auch immer „ein großer Spaß“.
Workshops, Kunstausstellung, Performance, Partys
Das Rahmenprogramm kann sich auch bei der 16. Auflage der Tanztage sehen lassen. So gibt es zum Beispiel sechs Choreografien von jungen Choreograf/innen aus der BallettCompagnie Oldenburg, über die das Publikum entscheidet, welches Stück in der kommenden Spielzeit zur Vollendung kommt und im Kleinen Haus seine Premiere feiern wird. Workshops der Gastcompagnien sowie ein kostenfreies Training an der längsten Ballettstange Norddeutschlands gehören wie die Partys zum Programm. Dank der OLB-Stiftung können die 16. Internationalen Tanztage dieses Jahr die Emissionen, die insbesondere durch Anreise und Übernachtungen entstehen, kompensieren, indem das Projekt „Moorland“ zur Wiedervernässung von Mooren in der Region unterstützt wird.
Das komplette Programm mit allen Informationen zu den Compagnien, den Vorstellungsterminen sowie dem Rahmenprogramm ist in der Druckversion erhältlich sowie unter www.staatstheater.de zu finden. Der Vorverkauf für Mitglieder des Freundeskreises und des Tanzabos hat begonnen; der offizielle Kartenverkauf beginnt am Dienstag, 21. Januar.