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TATORT Bremen: „Stille Nacht“

Liv Moormann (Jasna Fritzi Bauer) in „Stille Nacht“.

Liv Moormann (Jasna Fritzi Bauer) in „Stille Nacht“.
Foto: Radio Bremen / Claudia Konerding

Oldenburg (Achim Neubauer) Weihnachten das ist – wen wundert’s – ein schwieriges Fest für die Bremer Kommissarinnen Liv Moormann und Linda Selb. So sind beide nicht traurig, das Fest im Dienst zu verbringen. – Bei Familie Wilkens wird das stimmungsvolle Beisammensein zum Alptraum, als ein Toter in einem der vielen Zimmer des Familiensitzes aufgefunden wird. Einen klassischen whodunit sendet Radio Bremen am 8. Dezember 2024 ab 20.15 Uhr im Ersten.

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Es ist wie so oft beim „Fest der Heiligen Familie“; hinter dem Versuch, wenigstens einmal im Jahr Harmonie zu leben, lauern die Abgründe des Alltags. Kapitän Hendrik Wilkens (Matthias Freihof) stirbt durch einen Schuss und die beiden Bremer Kommissarinnen sind erkennbar froh, sich ihrer Arbeit widmen zu können. Liv Moormann (Jasna Fritzi Bauer) findet damit einen guten Vorwand den Besuch bei ihrer im Gefängnis einsitzenden Halbschwester zu entkommen und Linda Selb (Louise Wolfram) ist hellauf begeistert von der 360-Grad-Kamera der Kriminaltechnik, die sie den Tatort einem Videospiel gleich erkunden lässt. Schnell erkennt sie, dass es – anders als zunächst gedacht – keinen Einbruch gegeben hat. Der Täter, die Täterin muss also im Kreis der gemeinsam Weihnachten Feiernden zu finden sein. So kommen eigentlich nur Bjarne, der Ehemann des Toten (Rainer Sellien), seine erwachsenen Kinder (Pia Barucki, Rana Farahani, Robert Höller) und schließlich auch noch ein Seemann von den Philippinen (Jernih Agapito) – weihnachtlicher Einladungsgast vermittelt durch die Seemannsmission – für das Verbrechen in Betracht.

Das Drehbuch der Autorinnen Daniela Baumgärtl und Kim Zimmermann spielt in mehreren Durchläufen verschiedene mögliche Tatgeschehen durch. Aus immer neuen Blickwinkeln erkundet Kameramann Christoph Krauss das große Haus, in jeder möglichen Lösung allerdings musikalisch untermalt von „Last Christmas“, dem meistgespielten, -geliebten und -gehassten Weihnachtslied der Synthiepopgruppe Wham! aus dem Jahr 1984. – Die Familie war nämlich auf die Idee gekommen ein weihnachtliches Karaokesingen zu veranstalten …

v.l. Die Kommissarinnen Linda Selb und Liv Moormann (Luise Wolfram, Jasna Fritzi Bauer) in „Stille Nacht“.
Foto: Radio Bremen / Claudia Konerding

v.l. Bjarne, Hendrik, Marco und Fabiene Wilkens (Rainer Sellien, Matthias Freihof, Robert Höller, Pia Barucki) mit Andy (Jernih Agapito) beim Karaoke.
Foto: Radio Bremen / Claudia Konerding

Regisseur Sebastian Ko, der mit diesem Film seinen zweiten Tatort für Radio Bremen inszeniert, findet eine ganz andere Tonalität als bei seinem Erstling. Stand in „Donuts“ neben dem Kriminalfall doch sehr die Familiengeschichte von Kommissarin Moormann im Zentrum, so verzichtet er nun auf alle Ausschmückungen (und Ablenkungen). Die Zusammenarbeit zwischen den Ermittlerinnen kennt keine Nicklichkeiten. Das gibt Platz, in wenigen, genau gesetzten Miniaturen von der Persönlichkeit der Polizistinnen weiter zu erzählen. Dabei kontrastiert die offensichtliche Einsamkeit von Liv Moormann mit der ausgelebten Lebenslust von Linda Selb.

Die verantwortliche Redakteurin des Bremer Teams Lina Kokaly hat nun zusammen mit Birgt Titze (Degeto) im sechsten Fall der Kommissarinnen offenbar eine Spur gefunden in der sich die Beiträge gut weiter entwickeln können – auch ohne Mads Andersen (Dar Salim), so schade das auch ist.

Regisseur Sebastian Ko auf der Preview in Bremen.
Foto: Sandra Martinez

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