„Die schönste aller Welten“ wird derzeit von der BallettCompagnie Oldenburg einstudiert. Uraufführung im Staatstheater ist am 14. Februar.
Foto: Nastasja Fischer
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Oldenburg/vs – Die BallettCompagnie des Oldenburgischen Staatstheaters zeigt am Samstag, 14. Februar, 20 Uhr, im Kleinen Haus ihre zweite Premiere. Choreograf Antoine Jully hat seiner neuen Uraufführung den Namen „Die schönste aller Welten“ gegeben. Dieser Doppelabend setzt sich im ersten Teil mit Frédéric Chopin und seiner Geliebten George Sand auseinander. Der zweite Teil bringt die Lieblingsmusiken der zehn Tänzerinnen und Tänzer und damit sie selbst auf die Bühne.
Ballettdirektor Burkhard Nemitz und Antoine Jully zeigen sich hocherfreut über die positiven Reaktionen des Oldenburger Publikums auf die aktuelle Produktion „Deca Deci / L’Arlesienne“. Die neue BallettCompagnie sei offen empfangen worden, so die beiden. „Wir haben interessierte und freundliche Zuschauer und sie sind sehr interessiert an der täglichen Arbeit der Compagnie“, sagt Burkhard Nemitz im Gespräch mit der Oldenburger Onlinezeitung. Alle bisherigen und noch kommenden Vorstellungen im Großen Haus sind fast ausverkauft. Diese Produktion sei in ihrer Unterschiedlichkeit programmatisch gewesen für die Arbeit der Compagnie. Auch der zweite Ballettabend lebt von Gegensätzen.
Sanfter Komponist trifft auf Feministin
Das Leben, die Liebe und die Musik von Chopin erwartet das Publikum in „Die schönste aller Welten“. Die extremen Persönlichkeiten des Komponisten und der Schriftstellerin stehen im Mittelpunkt. Der Komponist wollte alle Menschen lieben und so liebte er auch sein Klavier. Seine Geliebte trat ein für Frauenrechte und Familie. „Eine tragisch-hochromantische Geschichte und gleichzeitig fröstelnde Leere – vom Ballett zu Chopins Musik in Bewegung umgesetzt“, so ist es im Programm des Staatstheaters zu lesen. Es werde aber keine „Schlüsselloch-Produktion“ geben, aber ein Blick durch ein Fenster“, so Nemitz. Jully habe eine moderne Struktur gefunden, in der die Körper sehr physisch arbeiten. „Der Körper will vom Kopf her etwas anderes tun als er macht und das ist eine schwierige Situation für die Tänzer“, erklärt der Choreograf. Die Saiten des Klaviers sind die Verbindung zwischen den Tänzerinnen und Tänzer. Die Farben der Tastatur des Klaviers dominieren.
Tanz der sechs Kulturen
Die musikalischen Favoriten der BallettCompagnie bilden die Grundlage des zweiten Teils. Zehn Lieder von Edith Piaf, Boris Vian über Paolo Conte bis moderne Titel werden in Szene gesetzt. Mit ihrer Musik zeigt das Ensemble aus sechs Ländern einen Teil ihrer Kultur. Das Publikum kommt ihrer neuen Compagnie ein Stück näher. Auch die Nähe im Kleinen Haus trägt dazu bei. „Auf der kleinen Bühne müssen wir für die zehn Tänzer eine besondere Sprache finden, denn dort sind wir sehr dicht am Publikum“, erzählt Antoine Jully. Die Schlagwörter in den Liedtexten wurden mit Unterstützung einer Bremer Sprachlehrerin in Gebärdensprache umgesetzt. „Es ist schwer für die Tänzer und ihr Gehirn nur die Arme und Hände zu benutzen und nicht ihren Körper“, erklärt der Choreograf. Er fügt hinzu: „Wir haben wieder etwas Neues gelernt“.
Dieses Neue gibt es am 14. und 18. Februar sowie 20. und 28. März, jeweils um 20 Uhr im Oldenburgischen Staatstheater zu sehen. Informationen und Karten sind unter www.staatstheater.de zu finden. Aktuelles gibt es unter www.facebook.com/BallettCompagnie.