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BallettCompagnie will Publikum verführen

Aus der TanzCompagnie Oldenburg wurde die BallettCompagnie Oldenburg.

Aus der TanzCompagnie Oldenburg wurde die BallettCompagnie Oldenburg.
Foto: Nastasja Fischer

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Oldenburg (vs) – Der Begriff „Ballett“ stammt vom italienischen „balletto” (in der Verkürzung auch „ballo“) und zu deutsch letztendlich „Tanz“. So ist auch zu verstehen, dass mit der neuen Spielzeit am Oldenburgischen Staatstheater aus der TanzCompagnie Oldenburg die BallettCompagnie Oldenburg wird. „Ballett ist weiter gefasst als Tanz“, erzählt Burkhard Nemitz, Direktor und Leiter der neuformierten Compagnie, im Gespräch mit der OOZ.

Wie der Leiter und Antoine Jully, Chefchoreograph und Compagnie-Leiter, erklären, habe die Neuformierung auch den Grund, dass die bisherige Compagnie mit Compagnie-Leiter Honne Dohrmann nach Mainz gehen wollte. „Wir haben niemanden vertrieben“, stellt Burkhard Nemietz klar, dem die starke Verbindung der TanzCompagnie zum Theater und zur Stadt mit ihrem tanzbegeisterten Publikum durchaus bewusst ist. „Wir sind jetzt freier, denn Ballett schließt den Tanz mit ein. Wir bedienen uns aus Tradiertem und Neuem“. Mit dieser Erklärung will der neue Leiter die Befürchtung nehmen, es gebe nur noch klassisches Ballett. „Ballett meint nicht nur Romantik, das ist nur eine Periode der Zeit“, so Burkhard Nemitz und ergänzt, dass man natürlich von der Neugier des Publikums abhängig sei.

Dass die Oldenburger neugierig auf die neue BallettCompagnie sind, lässt sich daran erkennen, dass es für die Premiere am Samstag, 11. Oktober, um 19.30 Uhr im Großen Haus mit der Uraufführung des Doppelabends „Deca-Deci / L’Arlesienne“ von Antoine July und dem Oldenburgischen Staatsorchester nur noch wenige Karten gibt. Auch die Folgevorstellungen am 19. und 24. Oktober sind jeweils zu Dreiviertel verkauft.

„Ich bin klassischer Tänzer, Ballett ist mein Leben, warum sollte ich es dann nicht ‚Ballett‘ nennen. Das klassische Training gehört zum täglichen Training und ist wichtig für die Technik“, beschreibt Antoine Jully, 1978 in Paris geboren und an der Pariser Staatsoper und am Royal Ballett London getanzt, seine Motivation. Es werde physisch und körperlich getanzt, aber die Spitze werde nicht vergessen. Die Musik werde immer Gegenstand sein, man werde die Musik vertanzen. Es gehe auch darum, eine Geschichte zu erzählen. Musikalisch probiere er alles von Klassik bis HipHopDance. Antoine Jully erarbeitet seine Choreographien mit den Tänzern, denn jeder Tänzer hätte seine eigene Sprache und so entstehe auch die Ästhetik bei der Arbeit. „Ich habe eine klare Vorstellung vor jeder Probe, aber die Tänzer müssen sie mit entwickeln, mit verändern und mit ihrem Körper fühlen. Wenn ich nur sage ‚Ihr macht das so und so‘ klappt das nicht“, erzählt der Choreograph. Aus 700 Bewerbern wurde die Compagnie zusammengestellt, die aus zehn Tänzerinnen und Tänzern aus sechs Ländern (Italien, Frankreich, Brasilien, Japan, Kuba und Albanien) besteht.

Die BallettCompagnie will eine Offenheit zum Publikum finden und eine Durchlässigkeit der 4. Wand, wie sie bei den Proben im Tanzsaal durch die Spiegelwand gegeben ist, erreichen. „Wir wollen das Publikum verführen“, bringt es Burkhard Nemitz auf den Punkt. Die Offenheit der Oldenburger wird es zeigen. „Getanzt wird beim ersten Ballettabend zu den Musiken des russischen Komponisten Andrei Jakowlewitsch Eschpai (deutsche Erstaufführung dieser 5. Sinfonie) und des Franzosen Georges Bizet mit ‚L’Arlesienne‘-Suites Nr. 1 & 2“.

Wer sich einen Eindruck von den Probenarbeiten und dem Bühnenbild verschaffen will, kann im sozialen Netzwerk Facebook fündig werden.

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