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Mit der Marquise von O. in die neue Saison

Ballettdirektor Burkhard Nemitz, Oberspielleiter Peter Hailer, Ballett-Chefchoreograf Antoine Jully, Intendant Christian Firmbach, Schauspiel-Dramaturg Marc-Oliver Krampe, Herwig Dust vom Niederdeutschen Bühnenbund, Dramaturg Junges Staatstheater Matthias Grön und Thomas Honickel, Musikalischer Leiter KlangHelden, stellten den neuen Spielplan der Spielzeit 15/16 des Oldenburgischen Staatstheaters vor.

Ballettdirektor Burkhard Nemitz, Oberspielleiter Peter Hailer, Ballett-Chefchoreograf Antoine Jully, Intendant Christian Firmbach, Schauspiel-Dramaturg Marc-Oliver Krampe, Herwig Dust vom Niederdeutschen Bühnenbund, Dramaturg „Junges Staatstheater“ Matthias Grön und Thomas Honickel, Musikalischer Leiter „KlangHelden“, (von links) stellten den neuen Spielplan vor.
Foto: privat

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Oldenburg (am) – Immer noch überwältigt vom Zuspruch der Zuschauer präsentierte heute der Intendant des Oldenburgischen Staatstheaters, Christian Firmbach, das Programm zur neuen Spielzeit 15/16. 36 Premieren und 18 Wiederaufnahmen enthält der neue Spielplan.

„Es ist ein Luxus, in so einer Stadt Theater zu machen“, so Firmbach. Niemand stelle das Theater infrage und so könne man sich auf den Kern der Arbeit konzentrieren. Firmbach rechnet zum Ende der laufenden Saison damit, dass die Marke von 200.000 Zuschauern geknackt würde. „Auch der Abwärtstrend bei den Abonnements, der überall beklagt würde, ist in Oldenburg gestoppt und erstmals wieder aufsteigend“, freut sich der Theaterchef. Die zahlreichen Wiederaufnahmen erklärt er durch die hohe Nachfrage: „Die Stücke spielen sich einfach nicht ab.“

Personell verändert sich beim Oldenburgischen Staatstheater wenig. Zwei neue Stimmen werden zu hören sein und die Ballettcompagnie wird um einen Tänzer verstärkt. Die Leitende Dramaturgin Gesche Gloystein wird das Niederdeutsche Schauspiel verlassen, an ihre Stelle wird die Theaterpädagogin Sarit Streicher treten. Auch Generalmusikdirektor (GMD) Roger Epple geht am Ende der diesjährigen Saison. Heute teilte er mit, dass er jedoch seinen Mahler-Zyklus fortführen werde und deshalb zumindest teilweise Oldenburg erhalten bleibe.

Die Eintrittspreise werden leicht nach oben geschraubt. Der Theaterbesuch wird in den oberen Kategorien um ein bis drei Euro teuerer – abhängig vom Aufführungstag. Inhaber des Oldenburg Passes können montags bis donnerstags für vier statt für acht Euro Kultur erleben.

Schauspiel

Zum Auftakt am 12. September eröffnet das Schauspiel mit „Die Marquise von O. …“ von Heinrich von Kleist die neue Saison. Nach „Dracula“ (Uraufführung nach Motiven aus dem Roman von Bram Stoker) und „Nora“ (Henrik Ibsen) thematisiert das Oldenburgische Staatstheater in „Eine nicht umerziehbare Frau“ den Mord an der Journalistin Anna Stepanowna Politkowskaja. Humorvoll geht es bei „Krieg der Welten“ zu, einem Live-Hör-Spiel nach Orson Welles und Howard Koch. Und auch Martin Laberenz ist wieder mit von der Partie. Wie immer ist auch sein neues Stück noch namenlos. Spannend wird es bei „Terror“, dem neuen Stück von Ferdinand von Schirach, das sich mehrfach in der Perspektive wendet. „Terror“ wird in der kommenden Spielzeit in zahlreichen Theatern aufgeführt. Neben den anderen Stücken fällt „The Manual – Die Show mit dem Charthit“ aus dem Rahmen: Die Zuschauer erleben live wie Musikgeschichte geschrieben wird.

Oper

Die Oper eröffnet am 26. September die Spielzeit im Großen Haus mit Giacomo Puccinis „Manon Lescaut“ unter der musikalischen Leitung von Generalmusikdirektor Roger Epple. Händels „Xerxes“ setzt die Reihe der Barockopern fort – dirigiert von Jörg Halubek, der dem Publikum bereits durch „Hercules“ bekannt ist. Auch weniger geläufige Werke stehen auf dem Spielplan: Philip Glass‘ Oper „Satyagraha“ und die deutsche Erstaufführung von „Cristina, Regina di Svezia“. Mit „Hänsel und Gretel“ von Humperdinck wird die Tradition der Familienoper fortgeführt. Und auch eine Operette ziert den Plan: „Die lustige Witwe“ von Franz Lehárs.

Konzert

Acht Sinfoniekonzerte, Liederabende, sechs Kammerkonzerte und das Neujahrskonzert kommen zur Aufführung. Das Posaunenkonzert „Motorbike Concerto“ wird im Rahmen des 1. Sinfoniekonzertes aufgeführt. Die ersten 50 Besucher in Motorradkleidung bekommen Freikarten für das 3. Sinfoniekonzert.

KlangHelden

Auch die Familien- und Kinderkonzerte der KlangHelden-Reihe werden den Spielplan musikalisch füllen. Der Musikalische Leiter der KlangHelden, Thomas Honickel, ist von der ersten Spielzeit begeistert: „Diesen Erfolg haben wir uns in unseren kühnsten Träumen nicht vorstellen können.“ In der nächsten Saison möchte er mit der Kinderoper „The Piper of Hamelin“ auf Tour gehen – in die Stadt des Geschehens nach Hameln.

Ballett

Die BallettCompagnie setzt ihre Arbeit in der nächsten Spielzeit erstmals auch mit Gastchoreografen fort. Für den ersten, vierteiligen Ballett-Abend kommen der amerikanische Choreograf Lar Lubovitch und der Brite Ashley Page nach Oldenburg, um neben dem Chefchoreografen Antoine Jully zu arbeiten. Page war 27 Jahre Solotänzer und Choreograf des weltberühmten Royal Ballet in London und von 2002 bis 2012 künstlerischer Leiter des Scottish Ballet. Mit der Oldenburger Compagnie wird er eine eigene Uraufführung erarbeiten. Am zweiten Abend ist die Choreografie „D-Man in the Waters“ von Bill T. Jones neben der Uraufführung „Generation Y“ von Antoine Jully zu sehen.

Niederdeutsches Schauspiel

Das Niederdeutsche Schauspiel zeigt ab dem 25. Oktober die Kultkomödie „Sluderkraam in’t Treppenhus“ von Jens Exler in der Regie des ehemaligen Hausautoren Marc Becker. „Pampa Blues“ von Rolf Lappert und eine Niederdeutsche Fassung von Ödön von Horváths „Kasimir un Karoline“ in der Regie von Ekat Cordes vervollständigen den Spielplan der August-Hinrichs-Bühne.

Sparte 7

Die Sparte 7 wird unter anderem mit der Bingo-Bongo-Bude, „Melodien für Moneten“ und den Poetry Slams viele der bestehenden Formate fortführen, aber auch Neues wagen. Unter dem Motto „Postkollaps – gemeinsam weniger erreichen“ wird sich das Oldenburgische Staatstheater in Kooperation mit der Carl von Ossietzky Universität Oldenburg auf verschiedene Weise auf die Suche nach Alternativen zur Logik des permanenten Wachstums begeben.

Junges Staatstheater

Eröffnet wird die Spielzeit in dieser Sparte mit einer deutschsprachigen Erstaufführung der belgischen Autorin Gerda Dendooven: „Zweigling“, ein modernes Märchen voller überraschender Ideen und grenzenlosem Humor. Premiere ist am 20. September im Spielraum. Astrid Lindgrens „Die Brüder Löwenherz“, bringt das Junge Staatstheater in der Vorweihnachtszeit für alle ab acht Jahren auf die Bühne des Kleinen Hauses.

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