Kritik: The Writer
Oldenburg (nb) Am Sonntag applaudierten die Menschen im Kleinen Haus des Staatstheaters lange, nicht ohne Grund: im Rahmen des Festivals „„Go West – Theater aus Flandern und den Niederlanden“ feierte man die Deutschlandpremiere von „The Writer“, einem mehrfach preisgekröntem Stück.
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Es handelt vom Leben des norwegischen Literaturnobelpreisträgers Knut Hamsun, der durch seine Nazi-Vergangenheit in den verschiedensten Phasen seines Lebens von Selbstzweifeln geplagt wird. Durch die Vorstellungskraft einer Studentin zurück ins Leben geholt, hat er die Chance, sich mit sich selbst zu versöhnen.
Die Niederländerin Ulrike Quade präsentierte die Studentin und alle anderen Figuren durch verschiedenste Puppen. Fern vom Kindertheater tragen die Puppen – darunter eine bühnengroße – das Stück, allzu schnell vergaß man ihre eigentliche Leblosigkeit. Stimmen nach dem Stück beschrieben die Darstellerin als äußerst „exorbitant“, bildgewaltig und bewegend treffen in „The Writer“ die widerstrebenden Persönlichkeiten der einen aufeinander und mögen sich am Ende doch verzeihen. Das literarische Menschsein ganz ohne Menschsein, eindrucksvoll und sehenswert.
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