Fliegerhorst: Ein Guss statt Stückwerk
Nachdem die Stadt Oldenburg den Kauf des Fliegerhorst-Areals bekannt gegeben hat, meldet sich jetzt die SPD-Ratsfraktion zu Wort.
Foto: Katrin Zempel-Bley
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Oldenburg/zb – Nachdem die Stadt Oldenburg in der vergangenen Woche den Kauf des Fliegerhorst-Areals bekannt gegeben hat, meldet sich jetzt die SPD-Ratsfraktion zu Wort. Sie fordert eine Entwicklung aus einem Guss und kein Stückwerk, wie es die Verwaltung angekündigt hat.
„Zug um Zug soll die Fläche in Angriff genommen werden“, hatte Stadtbaurätin Gabriele Nießen noch vor einer Woche gegenüber der Presse erklärt. So könne die gesamte Planung in 20 Jahren vollendet sein. „Das kommt aus Sicht der SPD nicht in Frage“, stellten die SPD-Ratsherren Jürgen Krogmann und Bernd Bischoff jetzt klar. „Die Vorstellung der Verwaltung, die Planungen einer interfraktionellen Arbeitsgruppe des Rates zu überlassen, wird der enormen Bedeutung des Projekts aus unserer Sicht nicht gerecht“, meinte Bischoff, der eine moderierte Bürgerwerkstatt ins Leben rufen will. „Durch sie schaffen wir von Anfang an Akzeptanz.“
„Großprojekte wie die Beplanung dieses Areals, die das Ausmaß eines ganzen Stadtteils haben, müssen zusammen mit Bürgern entwickelt werden, um Konflikte von vorneherein zu vermeiden und vor allem um die Ideen der Bürger mit aufzunehmen“, erklärte Krogmann, der das Verhalten der Verwaltung nicht nachvollziehen kann. „Bis heute haben weder die Dezernentin noch der Oberbürgermeister mit den Ratsfraktionen über dieses Thema gesprochen. Fakt ist aber, dass der Rat über die Zukunft des Areals entscheidet“, stellte er klar.
Während die Dezernentin das Areal bereits in 23 Hektar für Gewerbe, acht Hektar für Mischgebiet, 16 Hektar für Wohnen und 63 Hektar Grünflächen aufgeteilt hat, wundert sich Krogmann, wie sie zu diesem Zeitpunkt darauf kommt. Deshalb wird seine Fraktion in der nächsten Sitzung des Ausschusses für Stadtplanung und Bauen einen entsprechenden Antrag stellen, wonach zunächst ein Rahmenkonzept für das gesamte Areal erstellt und zugleich eine Bürgerwerkstatt eingerichtet wird. „Außerdem wollen wir die nötigen Haushaltsmittel im kommenden Haushalt dafür einbringen“, kündigte er an.
Geklärt werden sollen aber auch neben den Themen Wohnbebauung, Gewerbe, Freizeit, Kultur und Naherholung und Ökologie die Fragen der verkehrlichen Erschließung. Dazu zählt nicht nur die geplante Verbindungsstraße nach Wechloy sondern auch die Beseitigung des höhengleichen Bahnübergangs Alexanderstraße. „Die Entwicklung des Fliegerhorsts aber auch die starke Neubautätigkeit diesseits und jenseits der westlichen Stadtgrenze wird zu einer erheblichen Belastung führen“, ist sich Bischoff sicher. Auch darauf müssten frühzeitig Antworten gefunden werden.
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