Berlin (dts Nachrichtenagentur) – Während des Corona-Shutdowns arbeitet Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU) an umfassenden Plänen für die ökonomische Revitalisierung in der Zeit nach der akuten Krise. „Die Rettungspakete allein werden nicht genügen. Wir brauchen ein umfassendes Fitnessprogramm für die deutsche Wirtschaft“, sagte der CDU-Politiker der „Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung“.
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Das Konzept solle sich nicht auf klassische Konjunkturprogramme beschränken, sondern strukturell die Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Wirtschaft verbessern. So müssten Deutschland und Europa den Rückstand bei der Digitalisierung aufholen und dafür sorgen, dass Arbeitsplätze der Zukunft nicht nur in Amerika und Asien entstünden. Darüber hinaus müssten elementare Bereiche industrieller Produktion wie Arzneimittel und Biotech auch hierzulande angesiedelt sein. Als strategisches Ziel nannte Altmaier auch, eine wettbewerbsfähige Stahl- und Automobilindustrie zu erhalten. „Der klimafreundlichste Stahl muss weiter in Europa produziert werden, wir müssen beim autonomen Fahren und bei klimaneutralen Antriebstechnologien Spitzenreiter werden.“ Insgesamt müsse der Industriestandort Europa langfristig widerstandsfähiger werden – „gegen Krisen wie Corona, gegen Dumping und gegen Einmischung von außerhalb, egal von wem sie ausgeht“. Altmaier reagiert damit auf die Debatte über ein mögliches Konjunkturprogramm, das nach dem Shutdown die wirtschaftliche Erholung unterstützen soll. In der zurückliegenden Woche hatte der Bundestag gerade erst ein umfassendes Rettungspaket für die akute Phase der Krise beschlossen, das unter anderem ein erweitertes Kurzarbeitergeld, Kreditgarantien und Direktzuschüsse für notleidende Unternehmen vorsieht.
Foto: Peter Altmaier, über dts Nachrichtenagentur