Berlin (dts Nachrichtenagentur) – Die Anzahl der Jobs mit Mindestlohn in Deutschland ist von 2015 bis 2018 deutlich gesunken. Im April 2018 wurden 930.000 Jobs in der Bundesrepublik mit dem gesetzlichen Mindestlohn von 8,84 Euro brutto je Arbeitsstunde bezahlt, teilte das Statistische Bundesamt (Destatis) am Donnerstag mit. Damit hat sich die Zahl der Jobs mit Mindestlohn von 2015 bis 2018 mehr als halbiert (2015: 1,91 Millionen Jobs).
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Im April 2018 wurde in 2,4 Prozent aller Beschäftigungsverhältnisse der Mindestlohn gezahlt. In Ostdeutschland lag der Anteil mit 4,6 Prozent noch deutlich höher, allerdings nicht einmal halb so hoch wie 2015. Eine Tendenz zur Angleichung an das Westniveau sei damit deutlich erkennbar, so die Statistiker. Weitere 509.000 Beschäftigungsverhältnisse beziehungsweise 1,3 Prozent aller Jobs hatten im April 2018 einen rechnerischen Stundenverdienst unterhalb des Mindestlohns. Dies ist laut Destatis jedoch nicht zwingend auf Verstöße gegen das Mindestlohngesetz zurückzuführen. Nicht alle Regelungen des Gesetzes können demnach trennscharf in der Statistik abgegrenzt werden (zum Beispiel spezifische Mindestlohnregelungen für Praktikanten). Die Zahl der Jobs mit einem rechnerischen Stundenverdienst unterhalb des Mindestlohns war ebenfalls rückläufig, sie hat sich seit 2015 (1,01 Millionen Jobs) etwa halbiert.
Foto: Reinigungskraft in einer U-Bahn-Station, über dts Nachrichtenagentur