Arbeitskräftemigration: Westbalkan, Indien und Türkei bei Visa vorn
Die Struktur der Arbeitskräftemigration nach Deutschland ändert sich erheblich. Rund 200.000 Visa zu Erwerbszwecken wurden ein Jahr nach der Reform des Fachkräfteeinwanderungsgesetzes ausgestellt, die meisten davon für indische Staatsangehörige (rund 20.000). Das geht aus einer Antwort des Auswärtigen Amts (AA) auf eine Anfrage der „Welt“ hervor.
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Die größte Gruppe innerhalb einer Region außerhalb der EU bildet demnach der Balkan. Rund 10.000 Visa gingen an Serben, mehr als 9.000 an Kosovaren, gefolgt von Bosniern mit rund 8.000 und Nordmazedoniern und Albanern mit jeweils über 6.000. Weiterhin stark vertreten ist auch die Türkei mit mehr als 11.000 Visa sowie Vietnam und China mit jeweils rund 8.000. Die Zahl der Erwerbstätigen aus EU-Staaten in Deutschland wiederum ist laut Bundesagentur für Arbeit (BA) in diesem Jahr zum ersten Mal rückläufig (-0,2 Prozent).
Von den knapp 200.000 Personen stuft das AA rund 80.000 als „besonders qualifiziert“ ein, was rund 40 Prozent entspricht. Für 2023 bezifferte das Ministerium die Quote noch auf 50 Prozent. Unter die rund 200.000 Visa fallen über 11.000 Visa im Rahmen der sogenannten Blauen Karte, rund 6.000 für Wissenschaftler und Forscher sowie mehr als 7.000 für Pflegekräfte.
Besonders viele Visa (rund 21.000) wurden in der Kategorie Auszubildende und Fortzubildende sowie im Rahmen der sogenannten Westbalkanregelung (mehr als 26.000) ausgestellt. Migranten aus Ländern des Westbalkans müssen zur Einreise keinen Berufsabschluss vorweisen. Etwa 13.000 Visa gingen außerdem an Freiwilligendienstleistende und Au-pairs. Dazu kommen noch knapp 28.000 Visa in der Kategorie „sonstige Arbeitsaufnahme“, worunter Berufe in der Gastronomie, Kraftfahrer oder Pflegehilfskräfte fallen.
Laut AA sind zudem die Visazahlen für Studenten aus Drittstaaten um über 20 Prozent angestiegen. Hier liegt ebenfalls Indien mit knapp 24.000 Visa vorne, gefolgt von China (über 9.000), der Türkei (knapp 8.000) und dem Iran (rund 5.000).
dts Nachrichtenagentur
Foto: Stahlproduktion (Archiv), via dts Nachrichtenagentur
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