Berlin (dts Nachrichtenagentur) – Vor dem Hintergrund der Corona-Pandemie fordert der Vorsitzende des Berliner Hausärzteverbands, Wolfgang Kreischer, zunächst Risikogruppen gegen die Grippe zu impfen. „Bei 26 Millionen Impfstoffdosen und einer Bevölkerung von 80 Millionen Menschen können zunächst nur Risikogruppen geimpft werden“, sagte Kreischer den Zeitungen der Funke-Mediengruppe (Montagausgaben). Nur wenn der Impfstoff nicht verbraucht werde, sollten „Gesunde“ geimpft werden.
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„Sonst reicht der Impfstoff womöglich nicht für die, die ihn wirklich brauchen“, so Kreischer. Der Mediziner sagte, dass die Impfung in die Hände der Hausärzte gehört. „Ich konnte mehrfach feststellen, dass Orthopäden und Frauenärzte viele ihrer Patienten impfen“, sagte Kreischer. Dort bekämen Patienten häufig Impfungen, obwohl sie nach den Richtlinien der Ständigen Impfkommission (Stiko) nicht zu den Risikogruppen gehörten. Die Stiko empfiehlt die Grippeschutzimpfung etwa für Menschen ab 60 Jahren, für jene mit chronischen Erkrankungen oder einem besonderen beruflichen Risiko. Laut dem für Impfstoffe in Deutschland verantwortlichen Paul-Ehrlich-Institut stehen für die diesjährige Grippesaison 26 Millionen Impfstoffdosen zur Verfügung. Viele Experten betonen vor dem Hintergrund der Corona-Pandemie, dass eine Grippeschutzimpfung in diesem Jahr besonders wichtig ist, um das Gesundheitssystem nicht doppelt zu belasten.
Foto: Senioren, über dts Nachrichtenagentur