Potsdam (dts Nachrichtenagentur) – In der Diskussion über die Tesla-Fabrik in Grünheide wirft der brandenburgische Wirtschaftsminister Jörg Steinbach (SPD) dem US-Elektroautohersteller eine zu zögerliche Informationspolitik vor. „Ich hätte mir gewünscht, dass Tesla die Sorgen der Bevölkerung ernster nimmt“, sagte Steinbach der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“ (Montagsausgabe).
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„Da mangelt es mitunter etwas an Empathie. Ich kann jedem Unternehmen mit ähnlichen Plänen nur raten, diese mit größerer Geduld zu erklären.“ Beim zuständigen Landesumweltamt sind inzwischen Einwände von mehr als 800 Personen und Organisationen gegen das Bauvorhaben eingegangen. Die Wahrscheinlichkeit, dass Tesla die Genehmigung dafür erhält, bezifferte Steinbach auf „95 Prozent“.
Die Angst von Anwohnern vor einer möglichen Havarie in dem Werk hält er für unbegründet. „Die Gefahr, dass es zu einem Störfall kommt, ist vergleichbar mit der Wahrscheinlichkeit eines Jumbo-Absturzes. Wir diskutieren hier über ein Minimalrisiko“, sagte Steinbach. Er geht davon aus, dass der von Tesla angekündigte Tag der offenen Tür am 9. Oktober wie geplant stattfindet.
„Die Produktion wird zu diesem Zeitpunkt aber sicherlich noch nicht starten“, sagte er. Ob auch der Tesla-Chef dann anwesend sein wird, vermochte Steinbach nicht zu sagen. „Wann Elon Musk nach Deutschland kommt, erfahre ich genauso kurzfristig wie alle anderen: indem ich auf Twitter die Route seines Privatjets verfolge.“
Foto: Standort von neuer Tesla-Fabrik in Brandenburg, über dts Nachrichtenagentur