Berlin (dts Nachrichtenagentur) – Die Bundesbank kündigt weitere Zinserhöhungen im Euroraum an. „Der geldpolitische Straffungskurs ist noch nicht an seinem Ende angelangt“, sagte Bundesbank-Chef Joachim Nagel am Dienstag bei einer Tagung des Wirtschaftsrats der CDU in Berlin.
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„Es werden noch mehrere Zinsschritte erforderlich sein, um ein ausreichend restriktiv wirkendes Niveau zu erreichen“, so der Bundesbankpräsident. Dieses Niveau werde man dann „eine ausreichend lange Zeit erhalten müssen, bis die Inflation nachhaltig gesunken ist“. Das gefalle „natürlich nicht jedem“, so Nagel. Zumal ein restriktives Zinsniveau zwangsläufig mit einer Dämpfung der wirtschaftlichen Aktivität einhergehe.
Entsprechend „unpopuläre Entscheidungen“ müsse die Geldpolitik manchmal treffen: „Den einen sind die Zinsen noch zu niedrig, den anderen schon zu hoch. Gerade weil die Geldpolitik unabhängig ist, kann sie ihrem Mandat gerecht werden und Preisstabilität zur Richtschnur ihres Handelns machen“, sagte der Bundesbank-Präsident. In mittlerweile sieben Schritten in Folge hat die EZB seit Juli letzten Jahres die Leitzinsen erhöht, um insgesamt 3,75 Prozentpunkte. Zudem wurden die großvolumigen Ankaufsprogramme beendet und mit dem Bilanzabbau begonnen.
Die Gesamtinflationsrate ist in der Eurozone ist zwar rückläufig, die Kerninflation aber hartnäckig hoch: Im April 2023 stieg der Verbraucherpreisindex ohne Energie und Nahrungsmittel im Euroraum um 5,6 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Das war nur minimal weniger als im März, als die Kernrate ein Allzeithoch erreicht hatte.
Foto: Euroscheine, über dts Nachrichtenagentur