Berlin (dts Nachrichtenagentur) – CSU-Generalsekretär Markus Blume blickt durchaus selbstkritisch auf das Verhalten seiner Partei in der Flüchtlingskrise und gegenüber der AfD zurück. „Wir haben einfach unsere Lektion aus dem Jahr 2018 gelernt: Du musst auf der hellen Seite stehen, brauchst einen klaren Kurs der bürgerlichen Mitte. Und vor allem: Du kannst ein Stinktier nicht überstinken“, sagte Blume der „Zeit“.
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Die CSU habe im Umgang mit der AfD „wirklich alles versucht. Ignorieren funktionierte nicht“. Blume weiter: „Übertönen war unmöglich“. Am Ende sei man fast selbst „auf die dunkle Seite gezogen“ worden. Aber auch an die Grünen hatte die CSU viele Stimmen verloren. Ein Teil der Grünen, so Blume in Anspielung auf den Tübinger Oberbürgermeister Boris Palmer, sei neoliberal und buhle mit der FDP um Wählerstimmen. Moralische Werte spielten da in erschreckender Weise keine Rolle mehr. „Die Grünen müssten sich einmal klar dazu verhalten, ob so jemand eine Zukunft in ihrer Partei hat.“ Auch der Schulterschluss mit der Kanzlerin in der Coronakrise sei eine Lektion aus 2018: „Das gehört für uns auch zu dieser Lernkurve. Wie will man Wähler von sich überzeugen, wenn man nicht einmal das eigene Lager vereinen kann?“ Auf die Frage, ob die CSU nach den gescheiterten Versuchen von Franz Josef Strauß und Edmund Stoiber noch einen Anlauf auf das Kanzleramt nehmen wolle, antwortete Blume: „Uns reicht die Vorstellung, dass wir es könnten, wenn wir es müssten.“
Foto: Markus Blume, über dts Nachrichtenagentur