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DGB: Unteren Einkommensgruppen in Kurzarbeit droht Hartz IV

Bundesagentur für Arbeit, über dts Nachrichtenagentur

Berlin (dts Nachrichtenagentur) – Berufsgruppen mit niedrigem Verdienst landen wegen Corona-bedingter Kurzarbeit häufiger bei einem Monatseinkommen unterhalb der staatlichen Grundsicherung. Hiervon seien besonders Beschäftigte in Dienstleistungsberufen wie Einzelhandel, Gastronomie und der Gebäudereinigung betroffen, berichten die Zeitungen der Funke-Mediengruppe (Donnerstagausgaben) unter Berufung auf Zahlen des Deutschen Gewerkschaftsbundes (DGB). Auch Kulturschaffende, die oft ebenfalls geringe Einkommen haben, rutschten leicht unter die Grenze der Grundsicherung.

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Kinderlose, die in Kurzarbeit nur 60 Prozent ihres ausfallenden Nettolohns vom Staat erhalten, seien stärker betroffen als Beschäftigte mit Nachwuchs, bei denen das Kurzarbeitergeld 67 Prozent beträgt, berichten die Zeitungen weiter. Da wegen der Coronakrise die Arbeit in vielen Betrieben komplett auf null gesetzt wurde, leben nach DGB-Angaben derzeit viele Beschäftigte vollständig vom Kurzarbeitergeld. Für Mitarbeiter von Restaurants etwa, deren Arbeitsplätze geschlossen sind, bedeute dies, dass sie mit 720 Euro im Monate auskommen müssten. Gebäudereiniger hätten 780 Euro zur Verfügung. Zusätzliche Härten entstehen laut DGB für Beschäftige, die bislang in Teilzeit gearbeitet haben. Viele von ihnen müssten ergänzend Hartz IV beantragen. Angesichts dieser Entwicklung verlangte DGB-Vorstandsmitglied Annelie Buntenbach eine deutliche Anhebung des Kurzarbeitergeldes. „Um halbwegs gut durchzukommen, sind mindestens 80 Prozent des normalen Verdienstes nötig“, sagte Buntenbach den Zeitungen der Funke-Mediengruppe. Die Bundesregierung müsse hier nachsteuern, „sonst ist das eine soziale Unwucht, die so nicht bleiben kann“. Wenn Tausende zusätzlich Hartz IV beantragen müssten, „weil sie von dem krisenbedingten Mini-Einkommen einfach nicht leben können, dann zahlt das am Ende schließlich auch die Gemeinschaft“, so das DGB-Vorstandsmitglied weiter. Es gehe darum, dafür zu sorgen, „dass die Kosten und Lasten der Krise gerecht verteilt werden“. Wenn Menschen wegen Kurzarbeit in finanzielle Not gerieten, entstehe in einigen Bevölkerungsschichten zudem „ein riesiges Akzeptanzproblem für die jetzt betroffenen Beschränkungen“, so Buntenbach. Zudem sieht sie ökonomische Auswirkungen: „Wenn wir nicht wollen, dass die Kaufkraft und damit der Konsum erheblich sinkt und das für längere Zeit, müssen wir die Beschäftigten ordentlich absichern. Das ist im Interesse der gesamten Wirtschaft“, sagte Buntenbach den Zeitungen der Funke-Mediengruppe.

Foto: Bundesagentur für Arbeit, über dts Nachrichtenagentur

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