Der diesjährige deutsche Oscar-Beitrag „Die Saat des heiligen Feigenbaums“ ist im Wettbewerb um die begehrte Trophäe weiter im Rennen. Wie die Academy of Motion Picture Arts and Sciences am Dienstag mitteilte, landete der Film des iranischen Regisseurs Mohammad Rasulof in der Kategorie „Best International Feature Film“ auf der 15 Titel umfassenden Shortlist.
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Das Drama handelt von einem Ermittlungsrichter am iranischen Revolutionsgericht, der gegen die seit Herbst 2022 anhaltenden politischen Proteste ungeprüft Todesurteile unterschreiben soll. Seine Rolle führt zu Misstrauen und Paranoia gegenüber seiner eigenen Familie.
Die internationale Koproduktion zwischen dem Iran, Deutschland und Frankreich wurde im Mai beim 77. Filmfestival von Cannes uraufgeführt. Iranische Behörden sollen mehrfach versucht haben, die Premiere des Films zu verhindern – Rasulof war im Iran zu einer Haftstrafe verurteilt worden und deshalb nach Europa geflohen.
Wie gut die Oscar-Chancen von „Die Saat des heiligen Feigenbaums“ am Ende tatsächlich sein werden, ist noch unklar. Für eine Nominierung zählt der Film Experten zufolge durchaus zu einem der Favoriten, aber gegen den französischen Beitrag „Emilia Pérez“ dürfte er wohl am Ende eher keine Chance haben. Der Musical-Thriller von Jacques Audiard gilt nämlich auch in den Hauptkategorien als einer der heißesten Oscar-Anwärter.
Von den elf deutschen Kurzfilmen, die potenzielle Oscar-Kandidaten waren, schafften es am Ende zwei in die Vorauswahl: „Kruste“ von Jens Kevin Georg tritt in der Kategorie Live Action an, „The Wild-Tempered Clavier“ von Anna Samo bei den Animationsfilmen.
Die finalen Oscar-Nominierungen werden am 17. Januar 2025 veröffentlicht. Die Oscar-Verleihung findet dann am 2. März 2025 statt.
dts Nachrichtenagentur
Foto: Kino (Archiv), via dts Nachrichtenagentur