Die Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Kirsten Fehrs, will offenkundig nach ihrer aktuellen Amtszeit nicht erneut als Ratsvorsitzende antreten. „Das Amt selbst werde ich drei Jahre innehaben, dann kommt der oder die nächste Ratsvorsitzende“, sagte sie dem „Tagesspiegel“ (Dienstag).
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Auf die Frage nach dem Rücktritt ihrer Vorgängerin sagte die EKD-Ratsvorsitzende: „Ich hätte unbedingt bevorzugt, diese Frage hätte sich nie gestellt.“
Mit Blick auf ihre soeben erfolgte Bestätigung im Amt erklärte Fehrs, das Amt sei nicht immer einfach: „Ich war 2021 bereit zu sagen, dass ich mir dieses Ehrenamt unter Umständen vorstellen kann. Die Entscheidung, mich jetzt erneut zur Verfügung zu stellen, war nicht leicht, aber konsequent.“ Das Amt bedeute „viel Verantwortung und ehrlicherweise auch Last“. Als Ratsvorsitzende habe sie Positionen nach außen zu vertreten, die in langwierigen Prozessen erarbeitet worden seien. „Das ist in Ordnung. Es ist aber auch herausfordernd. Manchmal würde ich gerne markanter formulieren.“
Auch beim Thema Missbrauch sei es nicht immer leicht. „Wer sich wie ich intensiv mit dem Thema sexualisierte Gewalt befasst, macht sich immer auch angreifbar“, sagte Fehrs. „Es kann immer sein, dass Fehler passieren, auch wenn man nach bestem Wissen und Gewissen handelt. Eine Alternative aber zum Handeln gibt es nicht.“ Wenn man sich hundertprozentig absichern wolle, vertrauten einem die Menschen nicht. „In diesem Spannungsverhältnis einen Kurs zu halten, ist herausfordernd. Es gibt Menschen, die mich als Institutionsvertreterin mit Wut überschütten. Das aushalten zu müssen, ist auch ein Teil der Realität.“
dts Nachrichtenagentur
Foto: Evangelische Kirche (Archiv), via dts Nachrichtenagentur