Karlsruhe (dts Nachrichtenagentur) – Der Energiekonzern EnBW wagt sich im Streit um eine längere Laufzeit von Atomkraftwerken im Gegensatz zu anderen Betreibern aus der Deckung. „Wir stünden für einen solchen befristeten Weiterbetrieb bereit, wenn er gewollt ist“, sagte EnBW-Chef Frank Mastiaux dem „Handelsblatt“ (Dienstagausgabe).
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Mit den aktuellen Brennelementen lasse sich das EnBW-Kraftwerk aber nur „um Wochen, nicht um Monate“ weiterbetreiben. Die EnBW betreibt mit Neckarwestheim 2 einen der letzten drei verbliebenen Reaktoren. Die anderen Betreiber hatten sich in der Frage einer längeren Laufzeit extrem zugeknöpft gezeigt – womöglich um den politischen Preis hochzutreiben. „Wir möchten uns an den Spekulationen nicht beteiligen“, sagte ein RWE-Sprecher der „Rheinischen Post“.
Ein Eon-Sprecher sagte derselben Zeitung, man werde die Entscheidung zum Ausstieg „respektieren“. Grund für die Zurückhaltung dürfte auch sein, dass die Atomkraftwerksbetreiber für den bislang geplanten Ausstieg eine Entschädigung bekommen – insgesamt über 2,4 Milliarden Euro. Würden die Konzerne selbst auf eine Verlängerung drängen, dürfte dieses Geld wieder zur Verhandlungsmasse werden.
Foto: Atomkraftwerk, über dts Nachrichtenagentur