Energiewirtschaft verlangt mehr Tempo bei Solar- und Windausbau
Berlin (dts Nachrichtenagentur) – Vor dem Treffen der Energieminister von Bund und Ländern am Montag hat die Chefin des Bundesverbandes der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW), Kerstin Andreae, vor Verzögerungen des Klimaschutzes durch die Coronakrise gewarnt. „Was jetzt nicht passieren darf: Dass Energiewende und Krisenbewältigung gegeneinander ausgespielt werden“, sagte Andreae der „Rheinischen Post“. So dürfe die Einführung der CO2-Bepreisung im Verkehrs- und im Wärmemarkt keinesfalls aufgeschoben werden.
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Besonders kritisch sieht sie das langsame Tempo der Umstellung auf erneuerbare Energien. “Dass es die Bundesregierung immer noch nicht geschafft hat, den Solardeckel zu beseitigen, wird zu einer ernsten Gefahr für die Energiewende“, sagte Andreae. „Es ist fatal, dass der weitere Ausbau der Solarenergie bedroht ist, nur weil sich die Koalition nicht einigen kann.“ Nach ihren Berechnungen müssten jährlich fünf Gigawatt Photovoltaik gebaut werden, wenn man das 2030-Ziel schaffen wolle. Dieses Ziel der Bundesregierung sieht bis dahin einen Anteil von 65 Prozent Erneuerbarer vor. Die BDEW-Chefin fordert zudem geringere Stromkosten, damit etwa der Umstieg auf Elektromobilität attraktiver wird. “Sehr einfach umsetzbar wäre eine Senkung der Stromsteuer auf das europarrechtlich zulässige Minimum und eine Steuerfinanzierung der EEG-Ausnahmen für die Industrie“, so Andreae.
Foto: Solaranlage, über dts Nachrichtenagentur
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