Berlin (dts Nachrichtenagentur) – Die Bundesvorsitzende der Jungen Liberalen, Ria Schröder, plädiert dafür, in der FDP Partei- und Fraktionsvorsitz zu trennen. „Damit würde man automatisch auf allen Ebenen Macht, Verantwortung und Repräsentation teilen“, sagte Schröder der „taz“. Sie kritisiert insbesondere die Machtkonzentration beim Partei- und Fraktionsvorsitzenden Christian Lindner.
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„Gerade liegt auf Christian Lindner eine zu große Aufmerksamkeit und damit auch eine zu große Last“, so Schröder. Wenn er einen Fehler mache, dann werde das wochenlang rauf und runter diskutiert. „Es würde der FDP gut tun, ein diverseres Bild nach außen abzugeben“, sagte die Juli-Vorsitzende. Die Ablösung von Linda Teuteberg durch den rheinland-pfälzischen Wirtschaftsminister in Rheinland-Pfalz, Volker Wissing, bedauere sie: „Es war eine große Hoffnung damit verbunden, dass in einer so wichtigen Position eine Frau ist, aber das ist nicht das einzige Kriterium. Dennoch: Respektvollen Umgang darf man nie vergessen.“ Frauen hätten nicht nur in der Politik, auch in den sozialen Medien mit Hasskommentaren zu kämpfen. „Jede Sache, die eine Frau äußert, wird fünfmal mehr auseinandergenommen. Umso wichtiger finde ich, dass man Frauen, die so viel aushalten müssen, innerhalb der Partei den Rücken stärkt.“ Schröder sprach sich dennoch gegen eine Quote aus: „Frauen sollen in Führungspositionen kommen können, ohne dass man dafür so starre Mechanismen braucht. Eine Quote behandelt Frauen so, als wären sie Politiker zweiter Klasse, als müsste man ihnen helfen, weil sie es alleine nicht schaffen.“
Foto: Ria Schröder, über dts Nachrichtenagentur