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Krebshilfe will mehr Engagement des Bundes für Nichtraucherschutz

Raucherwarnung auf Zigarettenschachtel, über dts Nachrichtenagentur

Berlin (dts Nachrichtenagentur) – Die Deutsche Krebshilfe fordert von der Bundesregierung mit Blick auf die restriktiven Maßnahmen zur Eindämmung der Coronavirus-Pandemie deutlich mehr Engagement für den Nichtraucherschutz. „Uns erscheint es unverständlich, dass einerseits bis an die Grenze der Belastbarkeit gehende Maßnahmen gefordert und durchgeführt, andererseits aber nach wie vor 121.000 Todesfälle pro Jahr allein in Deutschland durch das Rauchen in Kauf genommen werden – ohne dass vergleichbare Konsequenzen und notwendige Reaktionen erfolgen“, sagte der Vorstandsvorsitzende der Deutschen Krebshilfe, Gerd Nettekoven, der „Neuen Osnabrücker Zeitung“. Auch um diese Menschen zu schützen, sei die Politik gefordert, „alle ihre zur Verfügung stehenden Möglichkeiten“ zu nutzen.

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„Obwohl in Zeiten von Covid-19 bekannt ist, dass Raucher besonders gefährdet sind, lebensgefährlich an dem Virus zu erkranken, dürfen beispielsweise Kioske weiterhin öffnen und Tabakprodukte vertreiben“, so Nettekoven weiter. Im europäischen Vergleich stehe Deutschland beim Thema Tabakkontrolle derzeit auf dem letzten Platz, dies habe die sogenannte Tabakkontrollskala, ein Vergleich der Maßnahmen von 36 Ländern, deutlich aufgezeigt. „Deutschland nutzt somit effektive Möglichkeiten zur Eindämmung des Rauchens wie beispielsweise Tabaksteuererhöhungen, Rauch- und Tabakwerbeverbote nach wie vor nicht oder nur unzureichend“, sagte der Vorstandsvorsitzende der Deutschen Krebshilfe. „Dabei wäre eine klare Gesetzgebung zur deutlichen Reduzierung des Gebrauchs von Tabak und neueren Heat-not-burn-Produkten leicht umsetzbar im Vergleich zu dem, was Politik und Gesellschaft zur Senkung der Covid-19-Erkrankungsrate bereit sind zu tun.“ Derzeit sei ein Gesetz in Vorbereitung, nach dem ein „Außenwerbeverbot für herkömmliche Tabakprodukte erst am 1. Januar 2022 in Kraft treten soll“, für sogenannte „Heat-not-burn“-Produkte „sogar erst ab Anfang 2023“. Dies sei ein für die Deutsche Krebshilfe „völlig unverständliches politisches Handeln“, sagte Nettekoven.

Foto: Raucherwarnung auf Zigarettenschachtel, über dts Nachrichtenagentur

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