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Leopoldina will strenge Kontaktbeschränkungen und Impfpflicht

Nationale Akademie der Wissenschaften Leopoldina, über dts Nachrichtenagentur

Halle (Saale) (dts Nachrichtenagentur) – Die Nationale Akademie der Wissenschaften Leopoldina fordert schnelle Maßnahmen, um die vierte Infektionswelle einzudämmen. Dazu gehören eine „stufenweise“ Einführung einer Impfpflicht, deutliche Kontaktreduktionen, sowie an Schulen eine strenge Maskenpflicht, mindestens dreimal pro Woche Tests und ein Vorziehen der Weihnachtsferien.

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Bei den Impfungen wollen die Wissenschaftler zunächst die rasche Einführung einer berufsbezogenen Impfpflicht für Ärzte, Pflegekräfte und medizinische Fachberufe sowie weiterer Multiplikatorengruppen, und dann die Vorbereitung zur Einführung einer allgemeinen Impfpflicht. Apotheker, Amtsärzte, Zahnärzte, Pflegekräfte und Hebammen müssten in die Impftätigkeit einbezogen werden. Außerdem soll es eine flächendeckende Wiedereinrichtung von Impfzentren mit langen Öffnungszeiten geben sowie Impfangebote an Bahnhöfen, Ämtern, Einkaufszentren. Bei den Kontaktreduktionen können sich die Forscher auch eine „strikte, kontrollierte und sanktionierte“ 2G-Regelung vorstellen.

Das sei aber weniger effektiv, als wenn man Kontakte in Innenräumen und in Situationen, in denen viele Menschen zusammenkommen, generell reduziert. Als Beispiele werden genannt: Bars, Clubs und auf Veranstaltungen. Wie genau diese Reduktion aussehen soll, sagen die Leopoldina-Forscher nicht, von „Lockdown“ sprechen sie in dem Zusammenhang nicht. Aufgrund der nachlassenden Immunität müssten die Maßnahmen aber vorübergehend auch für Geimpfte und Genesene gelten.

Das Auftreten neuer Virusvarianten wie „Omikron“ mache „ein schnelles und konsequentes Handeln noch dringlicher“, teilte die Gesellschaft am Samstag mit Die Ausbreitung der hochansteckenden Delta-Variante, die deutlich zu niedrige Impfquote, nachlassende Immunität auch nach zweimaliger Impfung und die nicht ausreichend stringenten Maßnahmen zur Eindämmung der Pandemie hätten dazu geführt, dass der bevorstehende Corona-Winter für Deutschland „erneut zu einer massiven gesellschaftlichen Herausforderung wird“. Nun müssten „schnellstmöglich klare und stringente Maßnahmen nach einheitlichen Kriterien ergriffen werden“. Die Leopoldina ist die älteste naturwissenschaftlich-medizinische Gelehrtengesellschaft im deutschsprachigen Raum und die älteste dauerhaft existierende naturforschende Akademie der Welt. Sie wurde 1652 gegründet und hat ihren Sitz in Halle (Saale).

Foto: Nationale Akademie der Wissenschaften Leopoldina, über dts Nachrichtenagentur

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