Berlin (dts Nachrichtenagentur) – Die Linkspartei hat sich trotz Datenschutzbedenken offen für die Nutzung einer freiwilligen Corona-App zur Eindämmung der Pandemie gezeigt. „Über die freiwillige Nutzung von Handy-Apps zum Erkennen von möglichen Kontaktpersonen kann man grundsätzlich reden, wenn die Anonymität der Daten gewahrt bleibt“, sagte Linken-Chef Bernd Riexinger der „Neuen Osnabrücker Zeitung“. Dann sei das Datenschutzproblem zumindest nicht größer als bei hundert anderen Apps, die man im Alltag leider bedenkenlos verwende.
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Derzeit sei eine Handyortung im Kampf gegen Corona allerdings noch „untauglich“, weil identifizierte Kontaktpersonen nicht getestet werden könnten und die Daten zu ungenau seien, um ein Infektionsrisiko festzustellen. „Unter diesen Umständen schürt eine Handy-Ortungs-App Panik ohne praktischen Nutzen gegen Corona“, warnte der Linken-Chef. Notwendig sei daher die Schaffung zusätzlicher Testmöglichkeiten. „Wir müssen prüfen, inwiefern Laborkapazitäten und Personal aus dem tiermedizinischen Bereich nutzbar sind“, forderte Riexinger. „Und wir müssen prüfen, welche Firmen man für die Produktion zusätzlicher Testmaterialien in die Pflicht nehmen kann und wo es zum Beispiel im Pharmabereich noch qualifiziertes Personal gibt, das man für diese Aufgabe freistellen kann.“ Das Robert-Koch-Institut arbeitet aktuell an einer App, die Bürger freiwillig installieren könnten und die sie anonymisiert warnt, wenn sie Kontakt mit einem bestätigten Infizierten hatten. Das sogenannte Handy-Tracking von Infizierten und ihren Kontaktpersonen wird bei der Corona-Eindämmung in China und Südkorea intensiv genutzt.
Foto: Linkspartei-Logo auf Parteitag, über dts Nachrichtenagentur