München (dts Nachrichtenagentur) – Osram-Chef Olaf Berlien hat angesichts der Übernahme durch den kleineren österreichischen AMS-Konzern Fehler eingeräumt. „Ich bedaure, dass wir AMS nicht selbst gekauft haben“, sagte Berlien dem „Handelsblatt“ (Freitagsausgabe). Die beiden Unternehmen passten aber gut zusammen.
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„Wir Berliner würden sagen: Am Ende ist es wurscht, wer wen übernimmt.“ Am Dienstag sollen die Osram-Aktionäre auf einer außerordentlichen Hauptversammlung dem Beherrschungs- und Gewinnabführungsvertrag mit AMS zustimmen. Damit verliert der Traditionskonzern weitgehend seine Unabhängigkeit. „Wir haben verdammt viele Dinge richtig gemacht, aber wir haben sicherlich auch Fehler gemacht“, sagte Berlien. So habe Osram zum Beispiel darauf gesetzt, dass die Digitalisierung im Gebäude schneller vorangeht. „Das findet de facto ganz, ganz langsam statt. Das haben wir zu optimistisch eingeschätzt.“ Auch sei man wie die gesamte Branche euphorisch an das Thema Autonomes Fahren herangegangen. Doch auch dies werde eher langsam kommen. „Auch wir haben uns da verschätzt.“ Die Transformation vom Glühbirnenhersteller zum modernen LED-Anbieter habe Osram aber sehr gut gemeistert, so Berlien. „Mit der Halogen- und der Glühlampe wären wir irgendwann untergegangen.“ Er werde entgegen Spekulationen auch nach der Übernahme seinen Vertrag, der noch gut zwei Jahre läuft, erfüllen. „Ich verhandle nicht über einen Abschied.“ Er wolle die Entwicklung des neuen Konzerns weiter begleiten. „Ich habe viel Freude daran.“
Foto: Osram, über dts Nachrichtenagentur