Berlin (dts Nachrichtenagentur) – Die Deutsche Stiftung Patientenschutz hat sich kritisch zu den Ergebnissen des Impfgipfels am Montag gezeigt. „Planungssicherheit wollten Bund und Länder beim ersten Impfgipfel liefern. Doch die große Unbekannte bleiben die Lieferengpässe“, sagte Vorstand Eugen Brysch der „Rheinischen Post“ (Dienstagsausgabe).
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Statt Zusagen werde jetzt ein Nationaler Impfplan den Mangel modellieren. „Dabei wäre ein sinnvoller Schritt, in der ersten Prioritätsgruppe mit acht Millionen Menschen kleinteiliger vorzugehen. Immerhin müssen hier 16 Millionen Injektionen angeboten werden. Dafür hat die Konferenz kein überzeugendes Konzept geliefert.“
Brysch forderte, die Menschen, deren Leib und Leben das Virus am meisten bedrohe, benötigten ein Impfangebot. „Evidenzbasiert sind das die Betagten und Schwerstkranken, denn ihre Gruppe macht 90 Prozent der mit und an Covid-19 Verstorbenen aus. Diese Impfberechtigten müssen zunächst Vorrang vor den medizinischen und pflegerischen Berufen bekommen.“
Ebenso müsse sofort damit aufgehört werden, die zweite Impfdosis nicht zurückzulegen. „Auch hier macht jedes Bundesland, was es will. Stockt der Nachschub, kann die notwendige Zweitimpfung nicht garantiert werden.“ Die Impfstoff-Herstellung sei ein hochkomplexer Prozess, sagte der Patientenschützer.
„Die Erfahrungen der letzten 20 Jahre Serenproduktion zeigt doch, dass es immer wieder zu manchmal mehreren Monaten Lieferunterbrechungen kam, weil die Qualität der Vakzine nicht stimmte“, sagte Brysch.
Foto: Impfzentrum, über dts Nachrichtenagentur