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Prien: CDU ohne Frauenquote auf Dauer „nicht zukunftsfähig“

CDU-Logo, über dts Nachrichtenagentur

Kiel (dts Nachrichtenagentur) – Schleswig-Holsteins Bildungsministerin Karin Prien (CDU) hält die Einführung einer 50-Prozent-Frauenquote innerhalb ihrer Partei für die entscheidende Voraussetzung für die Zukunftsfähigkeit ihrer Partei. „Wenn wir es nicht hinbekommen, Frauen besser in unsere Arbeit einzubinden, Mandate und Führungspositionen gleichmäßig zu verteilen, dann wird die CDU auf Dauer nicht zukunftsfähig sein“, sagte Prien der „Welt“ (Donnerstagsausgabe). „Es wird die entscheidende Herausforderung sein, dass wir über die Quotenregelung in der Partei auch zu einer Parität bei der Verteilung vor allem der Wahlkreismandate kommen.“

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Die Quote sei zwar „nicht gerade ein elegantes Mittel“, um diesem Ziel näher zu kommen, sondern eher „eine Krücke“, so Prien. „Wenn es gut geht, brauchen wir sie in zehn Jahren auch gar nicht mehr. Aber ich bin der festen Überzeugung, dass wir jetzt ohne die Quote kaum vorankommen werden.“ Diese werde dabei helfen, „die Selbstverständlichkeit einer Zusammenarbeit zwischen Männern und Frauen in der Union voranzubringen“. Prien lobte Bundeskanzlerin Angela Merkel als „Vorkämpferin des Feminismus“. Die Kanzlerin habe die Frauen in der Union gestärkt, „allerdings ohne das groß herumzuposaunen“. Sie habe damit den Weg dafür geebnet, dass Führungspositionen wie das Amt der EU-Kommissionspräsidentin an Frauen fallen konnten, sagte Prien. Sie bedauerte den frühzeitigen Rückzug der noch amtierenden Parteivorsitzenden Annegret Kramp-Karrenbauer. In der Rückschau sei deren Schritt, das Amt der CDU-Vorsitzenden wieder abzugeben „ganz sicher“ zu früh gekommen. „Aber diese Geschichte lässt sich nicht zurückdrehen.“

Foto: CDU-Logo, über dts Nachrichtenagentur

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1 Kommentar

  1. W. Lorenzen-Pranger
    15. Juli 2020 um 17.44 — Antworten

    >Die Quote sei zwar „nicht gerade ein elegantes Mittel“, um diesem Ziel näher zu kommen, sondern eher „eine Krücke“, so Prien.<

    Zumal die Unionsparteien kaum Frauen als Mitglieder haben – und wenn, dann oft eher als Anhängsel an ihre Männer, was wiederum für eine mehrheitlich bildungsferne Gesellschaft ja auch typisch ist.

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