Berlin (dts Nachrichtenagentur) – Der Vorsitzende des Auswärtigen Ausschusses des Bundestages, Norbert Röttgen (CDU), hat die jüngsten Äußerungen von Grünen-Chef Robert Habeck über US-Präsident Donald Trump beim Weltwirtschaftsforum in Davos kritisiert. „Es ist schon eine Leistung, sich durch die Kritik an Präsident Trump selbst zu disqualifizieren; das ist Habeck gelungen“, sagte Röttgen den Zeitungen des „Redaktionsnetzwerks Deutschland“ (Mittwochsausgaben). Habecks Aussage, Trump sei „der Gegner, er steht für all die Probleme, die wir haben“ offenbare „mindestens eine erschreckende außenpolitische Einfältigkeit des grünen Spitzenmannes“, so der CDU-Außenpolitiker weiter.
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Trump sei schließlich „der demokratisch gewählte Präsident des Landes, das das Rückgrat unserer eigenen Sicherheit bildet“. Iran, Russland und China – das alles sei augenscheinlich „zu komplex für Herrn Habeck“, sagte Röttgen. Auch sonst habe dieser „geschwafelt“ – etwa indem er erklärt habe, man sei „am Nachdenken“ über das Wirtschaftssystem, und er sei dafür, „das System komplett zu ändern“. Zudem hatte Habeck Trumps Ausführungen zum Klimawandel scharf kritisiert. Er sei wirklich „fassungslos, wie man so was hier verzapfen kann“, sagte der Grünen-Chef einer ZDF-Reporterin bei einem offenbar eher spontanen Interview am Rande der Konferenz. Der US-Präsident sei „der einzige hier, der es nicht verstanden hat“, er sei „der Gegner“ und stehe „für all die Probleme, die wir haben. Und das muss eigentlich auch mehr adressiert werden von den Leuten, die das hier veranstalten – und nicht auch noch Honig ums Maul schmieren für so `ne Rede. Ignoranz ist gar kein Ausdruck dafür.“ Der ganze Auftritt sei „völlig daneben und ein einziges Desaster“, sagte Habeck. Der US-Präsident hatte in Davos vor Pessimismus gewarnt. Angst und Zweifel seien nicht gut, man sollte optimistischer nach vorne schauen. „Wir müssen die ewigen Propheten des Untergangs und die Vorhersagen einer Apokalypse ablehnen“, sagte Trump, ohne das Wort Klimawandel zu verwenden.
Foto: Robert Habeck, über dts Nachrichtenagentur