Berlin (dts Nachrichtenagentur) – Der Vorsitzende des Auswärtigen Ausschusses des Bundestages, Norbert Röttgen (CDU), sieht im Ausgang der US-Wahl auch eine Entscheidung über die Zukunft der NATO. „Sollte Trump die Wahl gewinnen, müssen wir uns darauf einstellen, dass es nicht nur weiter geht wie bisher, sondern Trump noch einen Gang hochschaltet“, sagte Röttgen der „Rheinischen Post“ und dem „General-Anzeiger“. Grundsätzlich würde es die NATO ohne die USA nicht geben. Europa brauche die NATO. „Deshalb sind die Zweifel, die Präsident Trump an der Bündnistreue der USA gesät hat, so gefährlich. Am 3. November geht es daher auch um die Zukunft der NATO.“
Anzeige
Röttgen machte aber auch deutlich, dass die Europäer „mehr für die eigene Sicherheit tun und Verantwortung für unsere Nachbarschaft übernehmen“ müssten. Der CDU-Politiker warnte zugleich vor der Vorstellung, wonach es im Falle einer Wahl des US-Demokraten Joe Biden zum nächsten US-Präsidenten eine Neuauflage des alten transatlantischen Verhältnisses geben könnte. „Wir müssen uns von der Vorstellung befreien, dass es eine Rückkehr zum `alten` Amerika gäbe.“ Auch unter Biden würden die USA viel stärker mit sich selbst beschäftigt sein. Allerdings würde sich der Ton verändern und es wäre „in der Sache eine Rückkehr zu Kooperation und Partnerschaft“ zu erwarten. „Allein das wäre schon viel wert, denn darauf ließe sich aufbauen“, sagte Röttgen.
Foto: Norbert Röttgen, über dts Nachrichtenagentur