Berlin (dts Nachrichtenagentur) – Die Chancen, dass viele geschlossene Corona-Testzentren bald wieder Auferstehung feiern, steigt. Aus FDP und Grünen, immerhin zusammen im Bundestag stärker als ihr möglicher „Ampel“-Partner SPD, mehren sich die Rufe, Corona-Tests bald wieder kostenlos zu ermöglichen.
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„Wir müssen schnellstmöglich wieder zurück zur Kostenübernahme durch den Staat, denn es liegt im öffentlichen Interesse, die Verbreitung des Virus bestmöglich zu verhindern“, sagte der FDP-Vizevorsitzende Wolfgang Kubicki den Zeitungen der Funke-Mediengruppe (Freitagausgaben). „Das geht nur, wenn wir überhaupt wissen, wo es grassiert.“ Die Beendigung der Kostenfreiheit bei den Testungen sei „ein dramatischer Fehler“ gewesen, weil zu erwarten gewesen sei, dass diese zu einer Untererfassung der Infektionen und am Ende zu einer schnelleren Ausbreitung des Virus führen würde. „Die Entwicklung, die wir aktuell erleben, war also absehbar und vermeidbar“, so Kubicki.
Auch Grünen-Chef Robert Habeck hatte das Ende der Kostenfreiheit bei den Corona-Schnelltests am Donnerstagmorgen gegenüber RTL/ntv als Fehler bezeichnet. Corona-Schnelltests sind seit dem 11. Oktober nur noch in Ausnahmefällen kostenlos. Eine Impfpflicht für das Personal in der Altenpflege lehnte Kubicki unterdessen ausdrücklich ab: „Eine Impfpflicht fürs Personal wird das akute Problem der erhöhten Gefahr für die Altenheime nicht lösen“, sagte der Vizepräsident des Bundestags. Es sei mittlerweile unbestritten, dass auch Geimpfte infektiös sein könnten.
„Nicht Ungeimpfte stellen eine Infektionsgefahr für die Älteren dar, sondern Infizierte. Und die Infizierten bekommen wird mit höherer Zuverlässigkeit durch regelmäßige Testungen identifiziert.“ Bis die Booster-Impfung in den Altenheimen flächendeckend durchgeführt worden sei, werde es nötig sein, dort Personal und Besucher unabhängig vom Impfschutz regelmäßig zu testen.
Foto: Werbung für Corona-Schnelltest, über dts Nachrichtenagentur