Berlin (dts Nachrichtenagentur) – Der Linken-Vorsitzende Martin Schirdewan fordert eine Begrenzung des Brotpreises. Er wolle einen Preisdeckel für Grundnahrungsmittel, sagte Schirdewan der „Süddeutschen Zeitung“ (Freitagausgabe).
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„Ich finde, dass in Deutschland kein Brot teurer sein darf als zwei Euro.“ Die großen Nahrungsmittelkonzerne sollten höher besteuert und mit dem Geld kleine Handwerksbetriebe subventioniert werden. Schirdewan sprach zudem über einen möglichen Generalstreik in Deutschland. Er sei „ein großer Freund von Generalstreiks“, so Schirdewan.
Er fände es toll, wenn Menschen auf die Straße gingen und sagten: „Nö, wir machen das nicht mehr mit. Wir holen euren Müll aus dem Grunewald so lange nicht mehr ab, bis ihr kapiert habt, dass ihr das mit uns nicht machen könnt.“ Der Parteivorsitzende kündigte zudem an, dass die Linke nach dem Austritt von Sahra Wagenknecht noch in diesem Monat eine „Mitgliederoffensive“ starten werde, um Menschen für einen Parteieintritt zu begeistern. Im Jahr 2009 erreichte die fusionierte Linke nach eigenen Angaben ihren Höchststand von gut 78.000 Mitgliedern.
Zuletzt waren davon noch etwa 54.000 übrig. Die Linke strebt laut Schirdewan nun wieder ein klareres Profil an, etwa in der Migrationspolitik. „Bei den anderen Parteien im Bundestag findet gerade ein Überbietungswettbewerb der Menschenfeindlichkeit statt“, so Schirdewan. „Bei der Asylpolitik ist die Regierung bereit, zivilisatorische Errungenschaften gewissermaßen ins Mittelmeer zu kippen.“
Dem wolle sich die Partei entgegenstellen. „Wenn alle anderen nach rechts marschieren, ist es umso wichtiger, dass eine Partei links Haltung zeigt“, sagte Schirdewan. Er sprach von einer „Repräsentationslücke“ in der deutschen Politik für Menschen, die einen härteren Asylkurs nicht mittragen wollten.
Foto: Martin Schirdewan (Archiv), über dts Nachrichtenagentur